BERLIN. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine linksextreme Solidaritätsdemonstration für die RAF in der Berliner Grünen-Hochburg Kreuzburg kritisiert. „Die RAF hat 34 Menschen brutal ermordet. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verklären“, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Faeser, die in der Vergangenheit selbst für ein linksradikales Blatt schrieb, wünschte sich, daß jene, die nun die RAF verharmlosten „nur eine Sekunde daran denken, was das für die Hinterbliebenen der vielen Menschen bedeutet, die von der RAF getötet wurden“. Mit Blick auf die Festnahme der mutmaßlichen Terroristin Daniela Klette unterstrich die Ministerin, daß sich niemand „im Untergrund sicher fühlen“ sollte.
Buback-Sohn hofft auf Ende der RAF-Verharmlosung
Am Sonnabend abend waren in der Hauptstadt mehrere hundert Linksextremisten auf die Straße gegangen, und forderten eine Freilassung Klettes, in deren Wohnung Panzerabwehrgranaten, Waffen, Gold und Munition entdeckt worden waren. Sie forderten stattdessen mehr Razzien gegen Rechte. Auf zahlreichen Transparenten wurden die Taten der linksextremen Terrorgruppe verharmlost. Die Berliner Polizei schritt trotz zahlreicher Verstöße gegen das Vermummungsverbot nicht ein und begleitete den Aufzug durch die Stadt. Insgesamt sollen sich in der Spitze rund 600 Personen beteiligt haben.
Etwa 200 Berliner demonstrieren gerade unter dem Motto: ‚Solidarität mit den Untertauchenden und Inhaftierten‘. #RAF #b0903 pic.twitter.com/avJJrxS8LP
— Iman Sefati (@ISefati) March 9, 2024
Entsetzt hatte sich zuvor bereits der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback gezeigt. „Für uns als Angehörige der Opfer von RAF-Morden ist es natürlich sehr bedrückend zu sehen, wie stark die Sympathie für ehemalige, der RAF zugerechnete Terroristen noch immer ist“, sagte Michael Buback dem RND vor der Kundgebung. Er hoffte, „daß die angekündigten Sympathiebekundungen der linken Szene aber auch ein Weckruf für all diejenigen, die extremes Gedankengut und Handeln ausschließlich im rechten Spektrum verorten“ seien. (ho)