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Im Visier einer IS-nahen Gruppierung: Seyran Ates schließt liberale Moschee wegen Terrorgefahr

Im Visier einer IS-nahen Gruppierung: Seyran Ates schließt liberale Moschee wegen Terrorgefahr

Im Visier einer IS-nahen Gruppierung: Seyran Ates schließt liberale Moschee wegen Terrorgefahr

Auf dem Bild befindet sich Rechtsanwältin Rechtsanwältin Seyran Ateş. Ihre Moschee muß sich vor Islamisten hüten. (Themenbild)
Auf dem Bild befindet sich Rechtsanwältin Rechtsanwältin Seyran Ateş. Ihre Moschee muß sich vor Islamisten hüten. (Themenbild)
Rechtsanwältin Seyran Ateş: Beklagt den mangelnden Einsatz gegen Islamismus und muslimischen Antisemitismus. Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Im Visier einer IS-nahen Gruppierung
 

Seyran Ates schließt liberale Moschee wegen Terrorgefahr

Sie sollte den Raum für einen „progressiven und inklusiven Islam“ schaffen, nun wird sie geschlossen: Aufgrund der islamistischen Bedrohung macht die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin dicht. Ihre Gründerin, Seyran Ates, macht den Etablierten schwere Vorwürfe.
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BERLIN. Seyran Ates hat am Montag angekündigt, die Berliner „Ibn-Rushd-Goethe-Moschee“ bis Ende 2024 zu schließen. Grund dafür seien der finanzielle Druck und die Kosten für die Gewährleistung der Sicherheit, sagte sie am Montag in einem Interview mit dem Focus. Medienberichten zufolge war das muslimische Gotteshaus im Juli ins Visier einer dem Islamischen Staat nahestehenden Gruppierung geraten. Daraufhin folgten Festnahmen von sieben Tatverdächtigen aus Zentralasien, die über die Ukraine nach Deutschland eingereist waren. Bereits seit Freitag finden die Veranstaltungen des islamischen Gotteshauses nur noch online statt.

In diesem Kontext warf die kurdischstämmige Rechtsanwätlin Ates der ehemaligen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) vor, sie habe sie „fallen lassen“ und ihr die Unterstützung entzogen. „Der Einzige, der unseren Einladungen noch gefolgt ist, ist der jetzige Regierende Bürgermeister Kai Wegener von der CDU“, merkte die 60jährige an.

Seyran Ates: Die Etablierten schwiegen den islamischen Antisemitismus tot

Ebenfalls beklagte Ates angesichts der im Zusammenhang mit dem Israel-Krieg aufgetretenen Unruhen in Berlin, die etablierten Parteien hätten den islamischen Antisemitismus „bewußt totgeschwiegen“. „Sie wollen ihren eigenen Lebensstil und ihre eigene Macht in ihrer Gesellschaft verteidigen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Religion mit der Demokratie in Einklang bringen können“, kritisierte sie die Teilnehmer der Pro-Hamas-Demonstrationen. Diese würden dagegen „sofort von der Linken in Deutschland unterstützt“, wenn sie gegen „alte weiße Männer“ hetzten.

Die 2017 eröffnete Ibn-Rushd-Goethe-Moschee setzt sich nach eigenen Angaben als Ziel, „einen progressiven und inklusiven Islam“ zu leben, sowie denjenigen einen sicheren Ort zu bieten, die über Reformen im Islam debattieren wollen. Ates hatte sich jahrzehntelang in linken Migrantenvereinigungen engagiert und war mehrfach zur Zielscheibe islamistischer Angriffe geworden. Inzwischen lebt sie unter Polizeischutz. In den letzten Jahren hatten ihre Kritiker die Teilnahme an einer FPÖ-Veranstaltung sowie eine Kreditaufnahme von einem Bordellbetreiber zum Erhalt der Moschee beanstandet. (kuk)

Rechtsanwältin Seyran Ateş: Beklagt den mangelnden Einsatz gegen Islamismus und muslimischen Antisemitismus. Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
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