KÖLN. Das WDR-Format „Monitor“ hat auf der Plattform Instagram eine radikalere „Klima-Sprache“ gefordert, da die bisherige „verharmlosend“ sei. Unter anderem solle zum Beispiel das Wort „Klimawandel“ durch den Alternativbegriff „Klimakrise“ ersetzt werden, da Klimawandel „nach einem sanften, natürlichen Prozeß“ klinge, während „die Veränderungen aber heftig, gefährlich und menschengemacht“ seien.
Anstatt „Klimaskeptiker“ solle man laut der öffentlich-rechtlichen Sendung lieber von „Klimaleugnern“ sprechen: Klimaskeptiker suggeriere „Nachdenken, Abwägung und Eigenständigkeit im Urteil“, allerdings gebe es „keinen Zweifel an der menschengemachten Klimakrise“. Außerdem solle man statt „Erderwärmung“ besser den Begriff „Erderhitzung“ verwenden, weil sich Erderwärmung „angenehm und positiv“ anhöre: „Tatsächlich heizt sich der Planet gefährlich auf. Das bedroht Millionen Menschen.“
WDR-Sendung hält nichts vom Begriff „Kernenergie“
Der Begriff „Kernenergie“ erscheine zu „technisch und sauber“ und sei zudem „von Befürwort:innen der Technologie in den 60er Jahren eingeführt“ worden, „weil ‚Atom’ durch die Atombombe negativ besetzt war“. Sinnvoller sei die Verwendung des Alternativbegriffs „Atomenergie“.
Dazu heißt es beim WDR: „Sprache ist mächtig. Denn wie wir sprechen beeinflußt auch, wie wir denken“, schreiben die „Monitor“-Verantwortlichen dazu und verweisen auf „viele Sprachwissenschaftler:innen“. Natürlich dürfe „in unserer Demokratie jeder jeden Begriff“ benutzen. „Wir halten es aber für sinnvoll, darüber nachzudenken, welcher Begriff es am besten trifft.“ Viele Instagram-Nutzer kritisierten die Vorschläge des Politmagazins. „Ihr sprecht euch offen für Panikmache aus?“, schrieb einer. Ein anderer fragte sarkastisch: „Ist das dieses von George Orwell angekündigte Neusprech?“ Ein weiterer forderte mehr Beweise für die Aussagen. (gb)