MÜNCHEN. Der Journalist Helmut Markwort hat eine drastische Senkung des GEZ-Beiträge gefordert. „Wir müssen die Vielfach-Strukturen bei Technik und Verwaltung der Sender abschaffen, dann reichen zwölf Euro Rundfunkgebühr für ein gutes Programm“, sagte Markwort, der selbst im Rundfunkrat des Bayrischen Rundfunkrats sitzt gegenüber der Bild-Zeitung. Derzeit beträgt der Rundfunkbeitrag 18,36 Euro pro Monat.
Die Zuschauer seien über die Skandale und politische Einseitigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) ohnehin empört. Markwort ist der erste Rundfunkrat, der sich in dieser Deutlichkeit für eine radikale Gebührenkürzung ausspricht.
Anlaß für seine Kritik ist eine aktuelle Insa-Umfrage. Das Meinungsforschungsinstitut hatte die Bürger gefagt, wie viel Rundfunkbeitrag sie maximal für den ÖRR bezahlen würden, wenn sie selbst entscheiden könnten. Das Ergebnis: 39 Prozent der Befragten würden am liebsten gar keinen Beitrag für ARD und ZDF mehr zahlen. Sieben Prozent wären bereit, weiterhin den aktuellen Beitrag von 18,36 Euro zu zahlen. Rund 13 Prozent würden bis zu 4,99 Euro bezahlen, 16 Prozent bis zu 9,99 Euro. Für 10 Prozent wäre bei 14,99 Euro, für sechs Prozent bei 18,35 Euro Schluß.
Markwort: „Der ÖRR wurde gekapert“
Im März kritisierte Markwort im Interview mit dem Youtube-Kanal „Langemann Medien“, durch den Rückgang der privaten Zeitungen und Zeitschriften sowie den Verlust der Leservielfalt werde der ÖRR immer mächtiger. „Innerhalb des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sitzen viele Leute, die haben diese Institution, die uns allen gehört, gekapert.“ Die „Verhunzung der deutschen Sprache“ durch das Gendern gehe ihm auf die Nerven.
Insbesondere bezeichnete er den ARD-Journalisten Georg Restle als einen „Propheten dieser linken Truppe“. Restle vertausche Ausgewogenheit und Fairness mit „Haltung“ – „und Haltung heißt links“, erklärte Markwort genauer. Zu der politischen Ungleichheit kommt es laut dem Focus-Gründer, weil „Linke nur Linke einstellen“.
Über die JUNGE FREIHEIT äußerte sich Markwort hingegen positiv: Sie sei eine „ordentlich gemachte Zeitung“, komme aber als rechtspolitische Zeitung im Gegensatz zur linken taz nie in der ZDF-Sendung „Presseclub“ vor. Damit werde im ÖRR das rechte demokratische Spektrum „einfach abgeschnitten“. (ca)