BERLIN. Linken-Chefin Janine Wissler hat die Abschaffung der Hausaufgaben für Schüler gefordert. Denn diese vertieften die Spaltung im Bildungssystem. In einem Beitrag für den Tagesspiegel schreibt sie: „Der alltägliche Hausaufgaben-Streß vergiftet das Familienleben, bedeutet Streit, Überforderung, Tränen und schürt Aggressionen.“
Auch Eltern würden dadurch entlastet. Nach Feierabend warte die „unnötige Last der Hausaufgaben“. Davon könne „man sie sofort entlasten und damit viel Druck aus den Familien nehmen“. Das „Outsourcing schulischer Aufgaben in die Familien“ vertiefe die Spaltung im Bildungssystem, meint Wissler.
Linke: Schüler wollen keine Hausaufgaben
Als Beleg führt sie das „Homeschooling“ während der monatelangen Schulschließungen im Zuge der Lockdowns an. Allerdings sind die Kinder in dieser Zeit gar nicht mehr zum Unterricht gegangen. Dennoch schließt sie daraus: „Das Bildungsniveau der Eltern darf nicht entscheidend sein für die Erfüllung schulischer Aufgaben.“
Es seien „viele Schulreformen“ nötig. Diese ließen sich nicht sofort umsetzen, weil die Ausbildung von Lehrern jahrelang vernachlässigt worden sei und viele Schulgebäude „dem Verfall überlassen wurden“. Die Abschaffung der Hausaufgaben könne man jedoch „sofort umsetzen“. Dies forderten auch zahlreiche Schülervertretungen, argumentiert Wissler. (fh)