GÖRLITZ. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat die trans-kritische Weihnachtspredigt eines Geistlichen kritisiert und Konsequenzen angekündigt. Die darin getätigten Aussagen seien „unüberlegt und unverantwortlich“, sagte Ipolt laut Saarbrücker Zeitung. Gläubige seien „vor den Kopf gestoßen“ worden.
Da der betreffende Pater Joachim Wernersbach zur Benediktinerabtei im saarländischen Tholey gehört, wolle der Bischof gemeinsam mit dem Kloster „weitere Schritte einvernehmlich absprechen“. Noch diese Woche solle es ein klärendes Gespräch mit Pater Wernersbach geben.
Ein Video von der Weihnachtspredigt hatte in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt. Der Benediktiner bezeichnete während des Gottesdienstes im sächsischen Wittichenau, wo er als Seelsorger tätig ist, unter anderem Transgender als „seltsame, moderne Strömung“ und lobte die traditionelle Familie aus Mann, Frau und Kind.
Abtei distanziert sich von Predigt
In seiner tausendfach kommentierten und vielfach geteilten Predigt führte der Geistliche aus: „Es gibt so viele seltsame, moderne Strömungen. Man hört von Gender und Transgender, von Wokeness und LGBTIQ, von Diversität und Identität, Geschlechtsumwandlungen.“ Diese Begriffe seien befremdlich. „Es fehlt ihnen an Schönheit, an Stimmigkeit und Natürlichkeit. Sie sind nicht im Einklang mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung. Eine große Dissonanz ist über unser Land hereingebrochen.“
Transgender, LGBTIQ und Diversität sind befremdlich, unnatürlich und gegen die göttliche Ordnung.
DAS sind tatsächlich die widerlichen und menschenverachtenden Inhalte einer Predigt vom Heiligabend 2022! (1/4) pic.twitter.com/QLPqLjuXaM— 🌻 hoywoj – hoywoj@dresden.network (@aushoywoj) January 1, 2023
Die Heimatabtei in Tholey distanzierte sich ebenfalls von der Predigt ihres Mitbruders. „Wir verwehren uns ausdrücklich gegen das von ihm darin gezeichnete Menschenbild und die dort getroffenen schöpfungsgeschichtlichen Aussagen. Wir bedauern dadurch hervorgerufene Wut, Leid aber auch Bestürzung.“
Weiter betonte die Benediktinerabtei: „Die von unserem Mitbruder getroffenen Wertungen und fehlendes pastorales Einfühlungsvermögen widersprechen nicht nur der gesellschaftlichen Realität, sondern diskriminieren in vielfacher Hinsicht große Teile der Gesellschaft, etwa im Bild der Frauen, im Verständnis von Familie und auch gegenüber den queeren Mitmenschen sowie der LGBT-Gemeinde.“
Zwei Bürgerinnen aus Wittichenau hatten eine Petition gegen die Predigt gestartet. Sie ist mittlerweile geschlossen. (ag)