STUTTGART. Die vom Aussterben bedrohten Auerhühner verlieren im Schwarzwald wichtige Schutzflächen, damit dort mehr Windräder gebaut werden können. „Nach der neuen Planungsgrundlage spielt der Auerhuhnschutz auf rund 15.000 Hektar Windpotentialfläche im Schwarzwald künftig keine Rolle mehr“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) und Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU).
In den vergangenen Jahren sei es häufig so gewesen, daß der Ausbau der Windkraft und der Schutz der Auerhühner im Schwarzwald gegeneinander ausgespielt worden seien, behauptet die beiden Minister. Künftig sollen andere Flächen für den Schutz zur Verfügung stehen. Die beiden Minister betonten, daß nun auf einer Fläche von 21.000 Fußballfeldern Windkraftanlagen gebaut werden könnten, ohne auf die seltene Tierart Rücksicht nehmen zu müssen.
Die Umweltministerin zeigte sich erfreut, daß „intensive und langwierige Diskussionen zum Auerhuhnschutz künftig nicht mehr notwendig sind“. Nun könnten Planer von Windkraftanlagen mit schnelleren Genehmigungsverfahren rechnen. Die Population des extrem gefährdeten Auerhahns geht im Schwarzwald seit Jahrzehnten zurück. Wurden 1971 noch 570 balzende Tiere gezählt, sind es heute nur noch etwas mehr als 100. (ho)