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„Afrozensus“: Rassismus-Studie fordert Reparationen von Deutschland

„Afrozensus“: Rassismus-Studie fordert Reparationen von Deutschland

„Afrozensus“: Rassismus-Studie fordert Reparationen von Deutschland

Die Vorsitzende der Bildungseinrichtung "Each One Teach One", Saraya Gomis, lobte die am Dienstag veröffentlichte Rassismus-Studie Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Die Vorsitzende der Bildungseinrichtung "Each One Teach One", Saraya Gomis, lobte die am Dienstag veröffentlichte Rassismus-Studie Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Die Vorsitzende der Bildungseinrichtung „Each One Teach One“, Saraya Gomis, lobte die am Dienstag veröffentlichte Rassismus-Studie Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
„Afrozensus“
 

Rassismus-Studie fordert Reparationen von Deutschland

Eine Studie zu Diskriminierungserfahrungen schwarzer Menschen kommt zu dem Ergebnis: Deutschland ist rassistisch. Die Studienmacher fordern deshalb Reparationszahlungen an afrikanische Länder und die Anerkennung dunkelhäutiger Opfer des Nationalsozialismus.
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BERLIN. Die Studie „Afrozensus“ zur Situation von Schwarzen in Deutschland hat einen tief verwurzelten Rassismus gegen Farbige in Deutschland beklagt und eine Bundestags-Kommission dagegen gefordert. „Anti-Schwarzer Rassismus ist eine spezifische Form des Rassismus und hat in Europa und Deutschland seit der Zeit der Versklavung Tradition“, resümierten die Forscher um den Sozialwissenschaftler Daniel Gyamerah ihre am Dienstag erschienenen Befragung, die von der Bildungseinrichtung „Each One Teach One“ (EOTO) und der Denkfabrik „Citizens For Europe“ (CFE) betreut wurde.

Die Wissenschaftler sprachen sich für die Schaffung einer Bundestags-Kommission gegen Rassismus und für „antirassistische“ Aktionspläne im Bund und auf Länderebene aus. „Die seit Jahrhunderten andauernde Prägekraft von Anti-Schwarzem-Rassismus in der deutschen Geschichte muß anerkannt und Teil öffentlichen Gedenkens werden.“ Deutschland müsse Staaten auf dem Gebiet seiner ehemaligen Kolonien Reparationen zahlen und die schwarzen Opfer des Nationalsozialismus anerkennen.

Studienmacher: Viele Deutsche leugnen Rassismus

„Das gesellschaftlich breit geteilte Selbstverständnis als ’nicht rassistisch‘ wirkt mit einer Unkenntnis über die Prägekraft historisch gewachsenen Anti-Schwarzen-Rassismus in heutigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen zusammen,“ bemängelten die Studienmacher. Dieses Verhalten ermögliche die Ableugnung von Rassismus gegen Schwarze, besonders auf „institutioneller“ und „struktureller“ Ebene.

Dennoch betonten die Gesellschaftswissenschaftlerin Maisha Auma von der Universität Magdeburg-Stendal und die EOTO-Vorsitzende Saraya Gomis in ihrem Vorwort für die Studie, die Erfahrungen von Schwarzen gehörten zu Deutschland. „Schwarzes Leben ist ein konstitutiver Bestandteil deutscher Realität, global verwoben und verwurzelt.“

Der „Afrozensus“ wurde zwischen Juni und September vergangenen Jahres erhoben. Es wurden etwa 5.700 Personen mit dunkler Hautfarbe zu ihren Diskriminierungserfahrungen im Bildungswesen, auf dem Wohnungsmarkt, bei Behörden oder auch mit der Polizei befragt. (fw)

Die Vorsitzende der Bildungseinrichtung „Each One Teach One“, Saraya Gomis, lobte die am Dienstag veröffentlichte Rassismus-Studie Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
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