Als junger Mann habe ich den Begriff „konservativ“ stark abgelehnt, das hieß für mich so viel wie „ewiggestrig“ und war die Haltung alter Menschen, die mit der modernen Zeit nicht mehr mitkamen. (Gleichzeitig war – und bin! – ich aber sehr historisch interessiert, habe Mengen von Büchern über Mythen, Sagen, Märchen, Geschichte und Philosophie verschlungen). Das war für mich aber nicht konservativ! Versöhnt hat mich erst Nassem Taleb mit dem Begriff „konservativ“, als er darlegte, daß etwas mit um so höherer Wahrscheinlichkeit gut ist, je länger es geschätzt wird. Heute ist mir klar, daß ich damals der linken Begriffseinvernahme und -verunglimpfung auf den Leim gegangen war. „Konservativ sein heißt, die Flamme zu bewahren, nicht die Asche anzubeten!“, bringt es gut auf den Punkt. In diese Richtung interpretiere ich auch nach Prof. Weedes Rezension dieses Buch. Man dürfte es mit Gewinn lesen, berücksichtigt man den Hintergrund des Autors. Vielleicht gibt das auch unkritischen Verächtern des Bewährten zu knabbern!