NEW YORK. Die Columbia University in New York hat angekündigt, künftig auch spezielle Abschlußfeiern für Studenten einer bestimmten Herkunft oder sozialen Schicht anzubieten. „Zu Ehren der vielfältigen Studentengemeinschaft sind wir stolz darauf, auch multikulturelle Abschlußfeiern anzubieten, die einen intimeren Rahmen für Studenten ermöglichen, die sich auf unterschiedliche Weise identifizieren“, teilte die Hochschule auf ihrer Homepage mit. Die Veranstaltungen sollen ergänzend zu den üblichen Zeremonien abgehalten werden und stünden allen offen.
Für die Online-Zeremonien können sich Studenten, deren Verwandte, Freunde und Universitätsangestellte bis zum 4. April zwischen insgesamt sechs verschiedenen Formaten entscheiden. Zur Auswahl stehen unter anderem spezielle Abschlußzeremonien für Asiaten, Schwarze, Latinos, Personen mit geringem Einkommen oder Mitglieder der Homo- und Transsexuellen-Gemeinschaft. Jede der Veranstaltungen soll laut Columbia University aufgezeichnet werden und anschließend online verfügbar sein.
„Zu weiß“: Studenten protestieren gegen Kunstkurs
In den vergangenen Monaten waren US-Hochschulen wegen ihres Umgangs mit unterschiedlichen Ethnien wiederholt in die Schlagzeilen geraten. So hatte das US-Justizministerium der Elite-Universität Yale im vergangenen August vorgeworfen, weiße und asiatische Studenten zu diskriminieren. Hingegen würden Schwarze und Latinos bevorzugt.
Im Januar 2020 stellte die Yale-Universität einen Kurs über die „Geschichte der Kunst von der Renaissance bis in die Gegenwart“ ein. Der Grund: Die Lehrinhalte würden sich einseitig auf einen europäischen Kanon der Kunst fokussieren. Zuvor hatte es an der Hochschule im US-Bundesstaat Connecticut Proteste gegeben, die darin vorgestellten Künstler seien überwiegend weiß, heterosexuell und männlich. (ag)