AALEN/SCHORNDORF. Im Fall von mehreren zerstörten Wahlplakaten im baden-württembergischen Kreis Schorndorf hat die Polizei auch Ermittlungen gegen einen Landtagskandidaten der Linkspartei aufgenommen. Der 25 Jahre alte Patrick Exner soll zu einer Gruppe schwarz gekleideter Personen gehört haben, die vergangene Woche Plakate von CDU und AfD heruntergerissen oder mit Farbe beschmiert haben sollen, berichtet die Welt.
Laut Polizeibericht hatten Zeugen nach 23 Uhr die Polizei verständigt, die daraufhin zwei Männer im Alter von 25 und 17 Jahren sowie eine 19jährige Frau festnehmen konnte. Die Verdächtigen seien „dem linken Spektrum zuzuordnen“. Ein Sprecher der Polizei Aalen wollte am Freitag auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT nicht bestätigen, daß es sich bei dem 25jährigen um Exner handelt. Personenbezogene Daten dürfe man nicht herausgeben. Gegen die drei Verdächtigen werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Weitere Attacke auf AfD-Wahlkämpfer
Allerdings hatte die AfD vor kurzem Anzeige gegen den Linken-Kandidat für den Kreis Schorndorf erstattet. Exner und sein Kreisverband äußerten sich dazu nicht. Der Landesverband der Linkspartei, die laut Umfragen nicht über die Fünf-Prozent-Hürde kommt, wies die Vorwürfe zurück. Die Organisation „Offenes Antifa-Treffen Rems-Murr“ solidarisierte sich mit Exner und kündigte weitere Aktionen gegen die AfD an.
Der Aalener Polizei zufolge gibt es im Rems-Murr-Kreis besonders viele Beschädigungen von Wahlplakaten. „Betroffen hiervon sind durchweg alle Parteien, wobei insbesondere bei Werbematerial der AfD eine Häufung festzustellen ist.“ Unterdessen waren am Wochenende in Schorndorf erneut AfD-Wahlkämpfer von mutmaßlichen Linksextremisten attackiert worden. Ihnen gelang jedoch die Flucht in ein nahegelegenes Haus.
Erst vor drei Wochen hatte eine „Antifa“-Gruppe einen Wahlstand der Oppositionspartei überfallen. Dabei attackierten die Angreifer mehrere Personen. Ein AfD-Landtagskandidat mußte ins Krankenhaus gebracht werden. (ls)