PARIS. Frankreichs Justiz hat drei Schüler der Mittäterschaft im Fall des ermordeten Lehrers Samuel Paty beschuldigt. Sie wirft den 13 und 14 Jahre alten Jugendlichen „Beihilfe zum terroristischen Mord“ vor. Einem weiteren Mädchen wird „verleumderische Denunziation“ zur Last gelegt, heißt es laut der Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen.
Die der Beihilfe zum Mord beschuldigten Jugendlichen sollen dem späteren Täter den Geschichtslehrer gezeigt haben. Zuvor seien bereits zwei andere Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren der Mittäterschaft verdächtigt worden. Auch sie sollen Paty gegenüber dem Tschetschenen identifiziert haben.
Vater von beschuldigter Schülerin ebenfalls unter Verdacht
Die Schülerin, der „verleumderische Denunziation“ vorgeworfen wird, habe gar nicht an der Unterrichtsstunde über Meinungsfreiheit teilgenommen, in der der Pädagoge Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Dennoch sei sie mit ihrem Vater Brahim Chnina am darauffolgenden Tag zur Polizeistation gegangen und habe Anzeige gegen den Lehrer erstattet.
Auch der Vater wird der Mittäterschaft in dem Fall verdächtigt und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er hatte vor der Tat ein Video im Internet veröffentlicht, in dem er Paty vorwarf, Moslems zu diskriminieren. Zudem soll der Verdächtige Kontakt zu dem Tschetschenen gehabt haben, der den Lehrer später enthauptete. (zit)