BERLIN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Überprüfung der „Querdenken“-Bewegung durch den Verfassungsschutz gefordert. Diese verhalte sich „zunehmend sektenartig“ und radikalisiere sich in Blasen. „Es entwickelt sich ein wachsendes Konglomerat von Rechtsextremen, Reichsbürgern, Antisemiten und absurden Verschwörungstheoretikern, die der Politik sogar Satanismus vorwerfen“, warnte Söder gegenüber dem Münchner Merkur. Deshalb müsse der Verfassungsschutz die Kritiker der Corona-Maßnahmen genau unter die Lupe nehmen.
Viele Gruppierungen unter den „Querdenkern“ wünschten sich einen anderen Staat. „Jeder sollte genau hinschauen, mit wem man demonstriert“, mahnte der CSU-Parteichef. Er befürchte, daß sich bei einem Teil der Bewegung eine ähnliche Gefahr für Deutschland und das Leben seiner Bürger abzeichne wie bei den Reichsbürgern. Auch diese seien lange unterschätzt worden.
Am vergangenen Wochenende war es bei einer Demonstration der „Querdenken“-Bewegung zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen, nachdem diese die Versammlung auf Anordnung der Stadt aufgelöst hatte. Die Sicherheitskräfte in Frankfurt am Main kündigten angesichts der in ihrer Stadt für Sonnabend geplanten Demonstration an, „konsequent zu handeln“, sollten sich die Teilnehmer nicht an die Auflagen halten. (zit)