DRESDEN. Die Zahl linksextremistisch motivierter Straftaten in Sachsen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Im vergangenen Jahr seien 1.286 entsprechende Taten verzeichnet worden. 2018 habe die Zahl noch bei 628 gelegen, geht aus dem Bericht des sächsischen Verfassungsschutz hervor, der am Dienstag vorgestellt wurde. Grund für die Steigerung seien Angriffe auf die AfD in Wahlkampfzeiten.
Die Gewaltbereitschaft unter Linksextremisten habe besorgniserregend zugenommen, mahnte der sächsische Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian laut der Nachrichtenagentur dpa. Die Anhänger der Szene würden nicht nur Sachschäden, sondern auch zunehmend Personenschäden in Kauf nehmen. Zielscheibe von Linksextremisten seien unter anderem Immobilien- und Baufirmen. Die meisten Attacken verzeichneten Leipzig und Dresden.
Als Beispiel nannte der Verfassungsschutz einen mutmaßlich linksextremen Brandanschlag auf eine Baustelle der Firma „CG-Gruppe“ in Leipzig, bei dem ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht und Anwohner gefährdet worden seien. Damit sei eine neue Eskalationsstufe linksextremistisch motivierter Gewalt erreicht, die sich über Jahre abgezeichnet habe, heißt es in dem Bericht.
Rechtsextremismus sei weiterhin größte Bedrohung
Sachsen Innenminister Roland Wöller (CDU) bezeichnete Rechtsextremismus als weiterhin größte Bedrohung für die innere Sicherheit. „Mit 3.400 Personen verzeichneten wir im Jahr 2019 eine Steigerung um 600 Personen und damit so viele Rechtsextremisten wie seit 1993 nicht mehr.“
Diese versuchten auf „subtile Art“ in die Gesellschaft einzudringen. Aus diesem Nebeneinander könne ein Miteinander entstehen, warnte der CDU-Politiker. (zit)