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„Kurz vor acht“: Klimaschützer fordern eigene Sendung in der ARD zur Primetime

„Kurz vor acht“: Klimaschützer fordern eigene Sendung in der ARD zur Primetime

„Kurz vor acht“: Klimaschützer fordern eigene Sendung in der ARD zur Primetime

Radikale Klimaschützer for NDR-Gebäude
Radikale Klimaschützer for NDR-Gebäude
Radikale Klimaschützer for NDR-Gebäude Foto: picture alliance/Christian Charisius/dpa
„Kurz vor acht“
 

Klimaschützer fordern eigene Sendung in der ARD zur Primetime

Klimaschützer haben die ARD aufgefordert, ihre Sendungen vor der „Tagesschau“ am Abend um das Format „Klima vor acht“ zu ergänzen. Rundfunkanstalten müßten ereignisunabhängig über die Klimakrise berichten, denn immer noch zu wenige Menschen wüßten „über Ausmaß und Dringlichkeit der Klimakrise Bescheid“.
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BERLIN. Klimaschützer haben die ARD aufgefordert, ihre Sendungen vor der „Tagesschau“ am Abend um das Format „Klima vor acht“ zu ergänzen. Die gleichnamige Initiative habe per bereits mehr als 35.000 Euro gesammelt, womit die Finanzierung für die ersten sechs Folgen in TV-Qualität gesichert sei, teilte „Klima vor acht“ mit.

Derzeit laufen vor der „Tagesschau“ um 20 Uhr die Sendungen „Wissen vor acht“, „Wetter vor acht“ und „Börse vor acht“. An der prominenten Stelle wollen die Klimaschützer ihr Format positioniert sehen. „Wir sind der Meinung, daß die Klimakrise alle Menschen interessieren sollte, und alle Menschen sollten darüber informiert werden. Also das Klima sollte in die Primetime kommen und sollte Teil der Primetime werden“, sagte einer der Initiatoren, Norman Schumann, im Deutschlandfunk.

Die für die ersten sechs Folgen à drei bis fünf Minuten Länge benötigten 20.000 Euro seien innerhalb von dreieinhalb Stunden zusammengekommen. „Das zeigt natürlich eindeutig, daß dieses Thema absolut relevant ist. Wir haben da offenkundig einen Nerv getroffen. Und diese Leute möchten diese veränderte Berichterstattung. Möchten, daß diese Themen wie Klima und Umwelt tatsächlich auch eine zentrale Position bei den Rundfunkanstalten bekommen“, erläuterte Schumann.

ARD lehnt Vorhaben ab

In einem Werbetext für die Aktion fordern die Klimaschützer, daß „Rundfunkanstalten ereignisunabhängig über die Klimakrise berichten müssen“. Es sei höchste Zeit, „daß auf prominenten Sendeplätzen endlich über die Klima- und die damit verbundene Biodiversitätskrise berichtet werden muß“, denn immer noch zu wenige Menschen wüßten „über Ausmaß und Dringlichkeit der Klimakrise Bescheid“.

Der geschäftsführende Redakteur für das ARD-Vorabendprogramm, Christoph Schmidt, erteilte dem Vorhaben gegenüber dem Deutschlandfunk eine Absage. „Wenn Sie mich jetzt privat fragen, finde ich natürlich den Einsatz für Klimaschutz immer sinnvoll und richtig. Beruflich versteh ich aber den Ansatz der Kolleginnen und Kollegen nicht so ganz, weil wir schon sehr, sehr viel Klimaberichterstattung in unserer Viertelstunde vor acht haben.“

Wissenschaftlerin unterstützt Initiative

Auch wenn Klimaschutz ein hehres Ziel sei, handle es sich bei der Initiative „trotzdem erstmal um eine parteiische Interessengruppe, und wenn jede Interessengruppe sagt: ‘Ich mache mal meinen Piloten und mache meinen Beitrag so, wie ich ihn mache’, und wir räumen dann Sendeplätze dafür frei, damit habe ich als unabhängiger Journalist ein großes Problem“.

Ähnlich sieht das die Passauer Wissenschaftskommunikationsexpertin Hannah Schmid-Petri. Die Deutschen hätten ein „wirklich sehr großes Problembewußtsein für den Klimawandel“. Allerdings heiße das noch nicht, „daß dann auch alle ihr Verhalten ändern oder daß dann auch vielleicht auf politischer Ebene so viel passiert“. Deshalb unterstütze sie die Initiative „Klima vor acht“. (ls)

Radikale Klimaschützer for NDR-Gebäude Foto: picture alliance/Christian Charisius/dpa
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