STUTTGART. Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat vor dem Hintergrund der Stuttgarter Krawallnacht auf regelmäßige Probleme mit ausländischstämmigen Jugendlichen in der Stadt aufmerksam gemacht. Die Ausschreitungen hätten sich schon länger angedeutet. Die „Problemszene“ sei aggressiv, respektlos und bedrohe Polizisten, mit dem Stuttgarter Event-Publikum habe sie gar nichts zu tun, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Ralf Kusterer, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
In der Gegend rund um den Eckensee, wo die Krawalle am Wochenende angefangen hatte, versammeln sich laut Kusterer oft Jugendliche, „um nahezu ungehindert auch Drogen und Alkohol zu konsumieren“. Sie hätten überwiegend einen Migrationshintergrund. Der Stadtverwaltung sei das seit langem bekannt, dennoch habe sie die Forderung der Polizei, ein Grünflächenverbot zu erlassen, ignoriert. „Über die Platzverweise der Polizei macht sich das Problem-Klientel nur lächerlich.“
Dabei sei die Stadt als erster Verantwortlicher in der Pflicht, Maßnahmen zu treffen. „Wer dabei der Polizei Steine in den Weg legt und nicht mit allen Möglichkeiten versucht, Rechtsgrundlagen und Möglichkeiten zu schaffen, damit die Polizei handeln kann, hat entweder die Situation nicht im Griff oder hat aus dogmatischen, politischen Anschauungen heraus einfach nichts getan“, mahnte Kusterer.
Polizei will mit Hundertschaften Präsenz zeigen
Nach den Krawallen wollen die Beamten nun jede warme Nacht vorbereiten als sei Silvester, berichtete die Welt. Am kommenden Wochenende planen sie demnach mit mehreren Hundertschaften für mehr Sicherheit im Stuttgarter Zentrum zu sorgen.
Am vergangenen Wochenende hatten zahlreiche gewalttätige Randalierer schwere Schäden in der Stuttgarter Innenstadt verursacht. Sie plünderten Läden und verletzten Polizisten. Einige der Jugendlichen hatten zudem „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) gerufen. Die Sicherheitskräfte nahmen 26 Personen fest, einige von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Ein 16jähriger wird des versuchten Totschlags verdächtigt, weil er einem verletzt am Boden liegenden Studenten mehrfach gegen den Kopf getreten habe. (zit)