BERLIN. Sicherheitskräfte haben am Donnerstag morgen in Berlin die Wohnungen und weitere Immobilien von fünf Salafisten durchsucht, die im Verdacht stehen, sich Corona-Hilfen erschlichen zu haben. Die mutmaßlichen Betrüger sollen insgesamt 50.000 bis 60.000 Euro staatlicher Hilfen erhalten haben, berichtete der Tagesspiegel.
Einer der Verdächtigen, Walid S., soll laut dem Blatt ein Bekannter des islamistischen Attentäters Anis Amri sein. Dieser hatte im Dezember 2016 bei einem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet.
Polizei ermittelt auch gegen Clans
An dem Einsatz seien neben Polizei und Ermittlern des Staatschutzes auch Spezialkräfte beteiligt, da die Islamisten als gefährlich gelten. Gegen einen der Islamisten hatte die Generalstaatsanwaltschaft im April 2018 ermittelt, da er im Verdacht stand, einen Anschlag auf den Berliner Halbmarathon geplant zu haben.
Bereits im vergangenen Monat war der Berliner Salafisten-Prediger und IS-Unterstützer Ahmad A. in den Verdacht geraten, sich 18.000 Euro Soforthilfe erschlichen zu haben. Er soll mit seiner Lebenspartnerin fälschlicherweise behauptet haben, einen Honighandel zu betreiben. Derzeit ermittelt die Polizei in der Hauptstadt auch gegen arabische Clans, die ebenfalls durch Betrug versucht haben sollen, staatliche Hilfen für Betroffene der Corona-Krise zu erhalten. (ag)