NEW YORK. Nach erneuten Attacken illegaler Einwanderer an der türkisch-griechischen Grenze haben die Vereinten Nationen (UN) Griechenland kritisiert. Asylsuchende und Migranten nicht durchzulassen, verstoße gegen das Verbot kollektiver Zurückweisung, sagte der unabhängige UN-Berichterstatter für die Rechte von Migranten, Felipe González Morales, am Montag.
Wie Nachrichtenagenturen berichteten, hatten am Sonntag abend rund 200 illegale Einwanderer einen Baum gefällt und damit den griechischen Grenzzaun beschädigt. Sicherheitskräfte setzten daraufhin Tränengas ein und riegelten die betroffene Stelle ab.
URGENT: #Greece must take immediate action to end the violence against migrants & asylum seekers at the 🇹🇷🇬🇷Turkey-Greece border and enhance their protection – @UNSR_Migration 👉https://t.co/vxQaqhJ0sZ pic.twitter.com/g3hgiRd71g
— UN Special Procedures (@UN_SPExperts) March 23, 2020
Die Türkei hatte Ende Februar die Grenzen zur EU für Migranten geöffnet. Daraufhin machten sich Tausende von ihnen auf den Weg, um aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen. Griechenland verteidigte die EU-Außengrenze jedoch – teilweise auch mit Hochdruckventilatoren. Gleichzeitig setzte das Land das Recht auf Asyl zeitweise aus.
Seehofer will junge Einwanderer trotz Einreisesperre aufnehmen
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) steht indes auch während der Coronakrise zur Aufnahme junger Einwanderer aus Griechenland. Trotz der Einreisesperren werde Deutschland eine begrenzte Zahl minderjähriger Migranten aufnehmen. „Wir haben zugesagt, daß wir uns bei der Aufnahme beteiligen“, sagte Seehofer dem Spiegel. „Dazu stehen wir.“
Wie berichtet, dürfen jedoch auch Personen, die an Deutschlands Grenzen um Asyl bitten, einreisen, obwohl selbst EU-Bürger derzeit kein Recht besitzen, nach Deutschland zu gelangen, sofern sie dort keinen dauerhaften Wohnsitz haben. (ls)