MARBURG. Linke Studentenorganisationen haben ein Verbot des geplanten Vortrags der Islam-Expertin Susanne Schröter an der Philipps-Universität Marburg gefordert. „Wir denken nicht, daß Schröters Vortrag ein sachlicher, wissenschaftlich wertvoller Beitrag zur Thematik sein wird, sondern befürchten, daß der Vortrag von Populismus und rassistischen Pauschalurteilen geprägt sein wird“, heißt es in dem Aufruf, den unter anderem der SDS die Linke, der Vorstand des Allgemeine Studierendenausschuß (Asta) und das Autonome Schwulenreferat des Asta unterzeichnet haben.
Schröter, die das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam leitet, soll am 5. Februar über das Thema „Politischer Islam. Streßtest für Deutschland“ an der Hochschule vortragen. Die linken Gruppen werfen ihr vor, in der Vergangenheit durch Aussagen sowie die Organisation von antimuslimisch-rassistischen Veranstaltungen aufgefallen zu sein.
Bereits im April vergangenen Jahres hatte eine von Schröter organisierte Konferenz an der Universität Frankfurt zu Protesten geführt. Damals war in sozialen Medien ihre Entlassung gefordert worden. Schröter ist Mitbegründerin der „Initiative säkularer Islam“, zu der neben Hamad Abdel-Samad auch der Psychologe Ahmad Mansour gehört. Im März 2018 gab Mansour dem Islam eine Mitverantwortung für das zunehmende religiöse Mobbing an Schulen. (ag)