ERFURT. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler würde sich auch mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten von Thüringen wählen lassen. „Ich weiß auch bei der Bundestagswahl nicht, wer mich da alles wählt“, sagte Weiler der Bild-Zeitung. Seine pragmatische Haltung zu möglichen Stimmen aus der Partei: „In jedem Fall ist jede Stimme für einen Unionskandidaten eine gute Stimme.“
Laut der Zeitung hat Weiler über sein Vorhaben bereits mit CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak und Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer gesprochen. Diese hätten allerdings dazu noch kein klares Votum abgegeben. Weiler betonte, er sei von Wirtschaftsvertretern zur Kandidatur gedrängt worden, „die sich aus Sorge um Thüringen nach weiteren vier Jahren Linken-Regierung einen Kandidaten der Union wünschen“.
Ramelow will Minderheitsregierung
Er stehe zur Verfügung. Auch die Basis der Thüringer CDU wolle nicht durch Enthaltung einer Minderheitsregierung unter Bodo Ramelow (Linkspartei) ins Amt verhelfen.
Am Mittwoch wählt der Thüringer Landtag den neuen Regierungschef des Freistaats. Linkspartei, SPD und Grüne hatten sich bereits auf eine Minderheitsregierung verständigt. Ihnen fehlen vier Stimmen für die Wahl Ramelows im ersten oder zweiten Wahlgang. Im dritten Wahlgang ist der Kandidat gewählt, der die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält.
CDU-Landeschef Mike Mohring hat nach Überlegungen, eine Koalition mit der Linkspartei einzugehen, mittlerweile ausgeschlossen, daß Ramelow auf Leihstimmen aus seiner Partei setzen kann. „CDU und FDP stehen. Wir werden Rot-Rot-Grün nicht verlängern und Bodo Ramelow nicht zur Mehrheit verhelfen“, sagte er der Bild. Wenn Ramelow wiedergewählt werde, dann nur mit den Stimmen der AfD. (tb)