ROM. Die Flüchtlingshilforganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen haben in der Nacht zu Freitag erneut fast 100 Migranten vor der Küste Libyens aufgenommen. Wie die Organisationen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilten, seien unter den 92 Personen auch Mütter mit ihren Kleinkindern und Schwangere.
Sie seien von einem überfüllten Schlauchboot vor der libyschen Küste auf die Ocean Viking gebracht worden. Erst vor wenigen Tagen hatte das Schiff, das von den beiden Hilfsorganisationen gemeinsam betrieben wird, fast 40 Einwanderer aufgenommen und in die sizilianische Stadt Pozzallo gebracht. Wohin das Schiff jetzt steuern soll, ist noch unklar.
🔴BREAKING: In a challenging operation, #OceanViking has just rescued 92 people, incl. pregnant women & babies, from an overcrowded rubber boat 30 NM from the coast of #Libya.
Many of the survivors were suffering from hypothermia & seasickness, extremely weak & covered in fuel. pic.twitter.com/K3yA4Cy5eb
— SOS MEDITERRANEE (@SOSMedIntl) January 24, 2020
Wie die italienische Tageszeitung Il Giornale berichtete, stieg die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer nach Italien kamen, in den ersten Wochen dieses Jahres stark an. Vom 1. bis zum 23. Januar 2020 seien 774 Migranten registriert worden. Im selben Zeitraum 2019 hätten die Behörden 155 Personen gezählt.
Deutschland nahm Hunderte Mittelmeereinwanderer auf
In den vergangenen Monaten hatte auch Deutschland mehrere Hundert Mittelmeermigranten aufgenommen. Bundesinnenminister Seehofer (CSU) hatte im vergangenen Jahr zugesagt, solche Einwanderer direkt von Italien nach Deutschland zu holen.
Wie laut der Nachrichtenagentur dpa aus Daten des Innenministeriums hervorgeht, holte die Bundesregierung 401 Asylsuchende nach Deutschland, die über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa kamen. Für weitere 249 Personen in Italien und Malta habe Berlin eine Aufnahme zugesagt, sie bislang aber noch nicht vollzogen. (ls)