BERLIN. Wegen anhaltender Gewalt auf den Fußballplätzen hat der Berliner Schiedsrichterausschuß für das Wochenende einen Streik angekündigt. „Die Gewalt auf Berlins Plätzen ist in dieser Saison gegenüber der Vorsaison gestiegen. Bereits jetzt nach wenigen Spieltagen haben wir 109 Vorfälle von Gewalt und Diskriminierung auf den Berliner Plätzen zu verzeichnen“, teilte das Gremium laut des Berliner Fußball-Verbands (BFV) mit.
Aufgrund der „alarmierenden Zahlen“ ist Handlungsbedarf gefordert, betonten die Unparteiischen. Seit Beginn der laufenden Spielzeit seien bereits 53 Schiedsrichter das Ziel von Attacken geworden.
Attacken auch in anderen Bundesländern
Betroffen von dem Streik sind laut Tagesspiegel alle Spiele unterhalb der Oberliga. Das sei ein beispielloser Vorgang in der Geschichte des Fußball-Verbandes. Der BFV hatte sich in der Vergangenheit mit einer Videokampagne gegen Gewalt und Diskriminierung ausgesprochen.
Auch in anderen Bundesländern kam es wiederholt zu Angriffen auf Unparteiische. Im vergangenen August hatte im nordrhein-westfälischen Altena ein Spieler eines türkischen Vereins den 71jährigen Schiedsrichter niedergeschlagen. Zwei Monate zuvor hatte ein ähnlicher Fall zu einem Spielabbruch in Duisburg geführt. Im niedersächsischen Burgdorf prügelten Gegenspieler einen 13jährigen krankenhausreif. (ag)