ALTENA. Erneut hat es der Türkische Sport- und Kulturverein (TSKV) Altena auf unrühmliche Art und Weise in die Schlagzeilen geschafft. Am vergangenen Sonntag versetzte ein 28 Jahre alter Spieler des türkischen Teams im Spiel gegen den TuS Herscheid in der 86. Minute dem 71 Jahre alten Schiedsrichter laut Polizei einen Schlag gegen den Unterkiefer, berichtet das Portal come-on.de.
Zuvor hatte der Spieler die gelbe Karte gesehen. Der Unparteiische brach die Begegnung der Kreisliga B Lüdenscheid daraufhin beim Stand von 5:1 für Herscheid ab. Er mußte im Krankenhaus behandelt werden und erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.
Urteile gegen Spieler und Trainer
Bereits im Mai mußte eine Partie des Vereins gegen RW Lüdenscheid II abgebrochen werden. Ein Spieler des TSKV war damals nach einer gelb-roten Karte durchgedreht, bedrohte und beleidigte den Schiedsrichter. Dann versetzte er dem Unparteiischen einen Schulterstoß.
Auch zwei weitere Altena-Spieler verurteilte später das Sportgericht wegen Schiedsrichterbeleidigungen und grob unsportlichem Verhalten. Auch der Trainer der Mannschaft erhielt wegen desselben Vorwurfs damals eine Geldstrafe. Er war in der Vergangenheit bereits wegen ähnlicher Vergehen aufgefallen.
Auf seiner Facebook-Seite hatte der Verein die Vorkommnisse damals heruntergespielt. „Der Schiri hat das Spiel einfach abgebrochen, weil er mit der Situation nicht klar kam“, hieß es dort von Trainer Fikret Durak.
2015 warf der Verein einem Schiedsrichter Rassismus vor, weil dieser einen TSKV-Spieler vom Platz gestellt hatte und weiteren Spielern wegen Meckerns die gelbe Karte zeigte. Auf seiner Facebook-Seite teilt der Verein ansonsten auch Aufrufe der Ditib-Moscheegemeinde Altena, Erinnerungen an islamische Feiertage wie das „Fest des Propheten Mohamed“ und türkisch-patriotische Bilder.
Weiterer Vorfall im Juni
Angriffe auf Schiedsrichter im Kreisliga-Fußball sind gerade in Nordrhein-Westfalen keine Seltenheit. Erst im Juni hatte ein türkischstämmiger Spieler des TuS Asterlagen einen Schiedsrichter krankenhausreif geprügelt. Anschließend attackierten weitere Spieler auch den Assistenten und die Spieler des gegnerischen Büdericher SV. (tb)