BREMEN. Der Fußballbundesligist Werder Bremen hat eine Skulptur an seinem Stadion entfernt, weil dem Künstler eine rechtsradikale Vergangenheit vorgeworfen wird. Anlaß für den Schritt ist die Forderung des vereinseigenen Fan-Projekts, das sich am „fragwürdigen Hintergrund“ des Kunstwerks gestört hatte, berichtete das Fan-Portal Deichstube.
Die Skulptur in Form eines Beines sei in den neunziger Jahren von einem ehemaligen Anführer der Hooligan-Gruppierung „Standarte Bremen“ während einer Resozialisierungsmaßnahme geschaffen worden. Dies sei während einer Gefängnisstrafe des Hooligans geschehen, erklärte das Fan-Projekt. Der Platz solle jedoch nicht leer bleiben. Via Facebook sind die Anhänger des Bundesligisten aufgerufen, Ideen für ein neues Kunstobjekt zu entwickeln.
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Die Gruppierung „Standarte Bremen“ hatte 2015 ihre Auflösung verkündet. Einzelne Mitglieder wurden zur rechtsradikalen Szene gezählt.
Bremens Engagement „gegen Rechts“
Werder Bremen hatte jüngst einen Schal mit der Aufschrift „Auf gute Freunde“ aus dem Sortiment genommen. Fans hätten sich darüber beschwert, daß der Slogan in einen „politisch rechten Kontext“ gesetzt werden könne. Die ehemals rechte Rockband Böhse Onkelz hat ein gleichnamiges Lied im Repertoire.
Im vergangenen Oktober war Werder Bremen in die Schlagzeilen geraten, als Vereinspräsident Hubertus Hess-Grunewald einem Fan mit dem Entzug der Dauerkarte gedroht hatte. Zuvor hatte dieser die Anti-AfD-Haltung des Sportfunktionärs kritisiert und war daraufhin aus dem Verein ausgetreten. Später betonte Hess-Grunewald, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden.
Hess-Grunewald war im vergangenen Jahr zudem Schirmherr des Bremer Christopher Street Day. Anläßlich der Parade wurden im Weserstadion Regenbogenflaggen gehißt. (ag)