DÜSSELDORF. Der Chef der Düsseldorfer Füchschen-Brauerei, Peter König, hat eine als sexistisch kritisierte Werbekampagne verteidigt. Stein des Anstoßes ist ein Plakat, das das Alt-Bier der Brauerei mit einem weiblichen Fuchs bewirbt, verbunden mit der Aufschrift „Medium rare oder richtig durch nehmen? – Ein Füchschen stößt keiner von der Grillkante.“
Damit seine keine Objektivierung von Frauen verbunden oder ihre Herabwürdigung zum Sex-Objekt, sagte König der Rheinischen Post. Bei den Kunden käme die Botschaft gut an. Daher werde er die Werbung auch nicht ändern. „Dann könnte man ja alles in Frage stellen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Auf Facebook postete die Brauerei als Reaktion auf die Vorwürfe den Slogan: „Heute mal politisch kokett – Füchschen: Gleichbierrechtigung für alle.“
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König kündigt CDU-Austritt an
Einem Urteil des Deutschen Werberats, der sich mit dem Fall befassen will, sieht König gelassen entgegen. Sollte er dazu aufgefordert werden, die Werbung abzuhängen, müsse er nichts weiter tun. „Die Plakate hängen ohnehin nur bis Freitag, dann kommt die nächste Kampagne.“ Dabei solle es laut König um das Wort „füchseln“ gehen. Es sei ihm egal, wenn sich dann wieder jemand aufrege.
König hat angekündigt, wegen des Streits um das Plakat auch aus der CDU auszutreten und wirft seiner Partei mangelnde Rückendeckung vor. Man habe es versäumt, ihn vor einem Brief von 15 Politikerinnen vorab zu warnen, in dem auch CDU-Vertreterinnen die Kampagne als sexistisch gebrandmarkt haben.
In dem Schreiben, das dpa vorliegt, heißt es: Bei diesem Plakat gibt es sicherlich keine zwei Meinungen: Die genutzten Anspielungen kann man schwerlich noch als verspielt und harmlos bezeichnen.“ Die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt sei „offenkundig“. Auch Düsseldorfs CDU-Chef Thomas Jarzombek schaltete sich in die Debatte ein. Offensichtlich habe König provozieren wollen, kritisierte er. Die Kampagne sei mindestens hart an der Grenze. (tb)