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Martin Sonneborn: „Die Partei“ in der Sexismusfalle

Martin Sonneborn: „Die Partei“ in der Sexismusfalle

Martin Sonneborn: „Die Partei“ in der Sexismusfalle

Martin Sonneborn
Martin Sonneborn
Der Chef der Spaß-Partei „Die Partei“, Martin Sonneborn, ist in die Kritik geraten Foto: picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa
Martin Sonneborn
 

„Die Partei“ in der Sexismusfalle

Die Spaß-Truppe „Die Partei“ kämpft derzeit gegen Sexismusvorwürfe in den eigenen Reihen. Kritik kommt dabei auch von linken Journalisten, die ihr eigentlich wohlwollend gegenüberstehen. Nun soll Satire gegen Sexismus helfen.
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Wie schnell aus Satire Ernst wird, erlebt gerade die Spaß-Formation „Die Partei“. Die Truppe um Martin Sonneborn, die 2004 aus Redakteuren des Satire-Magazins Titanic hervorging, bekommt derzeit Gegenwind von der linken Presse. Grund sind Sexismusvorwürfe und der angeblich zu lässige interne Umgang mit dem Thema.

Das linke Online-Portal Vice brachte einen Stein ins Rollen, der bereits seit dem Vorjahr „Die Partei“ hin und wieder ins Stolpern brachte. Mehrere weibliche Mitglieder berichteten über sexistische Sprüche und Übergriffe durch Parteifreunde. Sonneborn, der selbst gern das Rampenlicht für provokante Auftritte nutzt, soll laut dem Bericht einer Betroffenen abgeraten haben, die Vorfälle zur Anzeige zu bringen.

Offenbar verbrennt sich „Die Partei“ gerade die Finger an ihrer eigenen Wahlkampfstrategie. Um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, benutzt die Spaß-Truppe selbst immer wieder gern Sexwerbung. Parolen der jüngeren Vergangenheit waren unter anderem: „Mehr Geld! Mehr Bier! Mehr Sex!“, „Mehr Porno in der Politik“ und „GrabToo – Sexuelle Belästigung für alle“.

Aufnahmestopp für Männer soll das Problem lösen

So mußte Sonneborn bereits selbst einräumen, daß einige Männer mit derartigen Slogans über das Ziel hinausgeschossen seien. Andere Stimmen aus der Partei sprechen bereits von einem hohen „Gefahrenpotential“ für weibliche Mitglieder durch männliche „Parteigenossen“, die sich als vermeintliche Opfer des Feminismus sähen und daher frauenfeindlich und sexistisch agierten.

Das sieht auch die taz so, die „Die Partei“ sonst äußerst wohlwollend begleitet. Sie forderte als Reaktion, daß „der eigene Sexismus konsequent reflektiert“ werde. Das fange eben bei „machomäßigen Wahlplakaten“ an, gehe über rein männlich besetzte Vorstände bis hin zum Umgang mit Frauen in der Partei.

Parteichef Sonneborn reagierte, wie man es in Fall eines Spaß-Vereines zu tun pflegt: mit Satire. So verkündete er einen Aufnahmestopp für Männer, der sinnigerweise ab dem 8. März, dem Weltfrauentag, für 100 Tage gelten soll. Darüber können die Unterstützer in den linken Redaktionsstuben nicht wirklich lachen.

Der Chef der Spaß-Partei „Die Partei“, Martin Sonneborn, ist in die Kritik geraten Foto: picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa
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