NEUNKIRCHEN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einem Erstarken des Nationalismus in Deutschland gewarnt. „Ich glaube, daß wir in einer Zeit leben, in der es wieder sehr viel um Haltung und Überzeugungen geht – darum, nicht falsche Kompromisse zu machen, nicht einfach mal so ein bißchen wegzuhören“, sagte sie beim Landesparteitag der Saar-CDU am Freitag in Neunkirchen laut einem Bericht der Welt.
Zeitzeugen, die das „unendliche Leid“ des Zweiten Weltkriegs noch erlebt hätten, würden bald nicht mehr leben. Erst dann werde sich „vielleicht zum ersten Mal zeigen, ob wir wirklich aus der Geschichte gelernt haben“.
„Aus Vorurteilen werden Taten“
Deutschland könne seine Interessen nur innerhalb der EU vertreten, betonte die CDU-Parteichefin. „Und deswegen muß dieses Europa geschützt, gepflegt und weiterentwickelt werden.“ Der Kanzlerin zufolge gibt es „ein paar Grundfragen, die müssen ganz eindeutig beantwortet werden“.
Es beginne mit dem Gedanken, daß es viel schöner wäre, alleine zu sein und keine Kompromisse machen zu müssen. „Dann kommen Vorurteile. Dann werden Vorurteile ausgesprochen. Und aus den Vorurteilen, die ausgesprochen werden, werden irgendwann Taten. Deswegen kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen.“ (tb)