BERLIN. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, hat gefordert, gut integrierte Flüchtlinge auch im Falle eines abgelehnten Asylantrags nicht abzuschieben. Wenn diese bereits Deutsch gelernt und eine Ausbildung absolviert hätten oder bereits einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgingen, sollte ihnen „mittels einer Übergangsregelung eine Bleibeperspektive“ gegeben werden, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Dabei sei das humanitäre Asylrecht von der Zuwanderung von Fachkräften zu trennen, betonte Wollseifer. Er schätze, im Handwerk würden derzeit 200.000 bis 250.000 Arbeitnehmer fehlen.
Klingbeil unterstützt den Vorstoß
Der Streit über den „Spurwechsel“, der Übergang abgelehnter Asylbewerber in ein reguläres Zuwanderungsverfahren für benötigte Fachkräfte, beschäftigt die Große Koalition seit zwei Monaten. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sprach sich gegenüber der Westfalenpost ebenfalls für ein Bleiberecht für integrierte Flüchtlinge aus. „Es wäre absurd, wenn wir engagierte und gut integrierte Menschen abschieben, obwohl sie genau das tun, was wir von ihnen erwarten.“ (ag)