BERLIN. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwägt, Ausländer beim Immobilienkauf in der Hauptstadt einzuschränken. „Der Finanzsenator erarbeitet gerade Vorschläge, wie man Spekulation mit Wohnraum verhindern kann“, sagte Müller der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Seine Sympathie gelte dabei dem „neuseeländischen Modell“, das ausländischen Käufern den Erwerb von bestimmten Immobilien deutlich erschwert. „Wir überlegen das auch“, so Müller.
Neuseeländer Modell
Weiter forderte er den Bund auf, Grundstücke der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) für den Neubau von Wohnungen freizugeben. Dies sei im Koalitionsvertrag vereinbart. „Ich will alle Grundstücke des Bundes in Berlin für den bezahlbaren Wohnungsbau kaufen“, kündigte Müller an. Die Preise für Wohnraum hatten sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Neuseeland leidet wie viele deutsche Großstädte unter einem Wohnraummangel. Die Regierung hatte daher Ausländern verboten, bereits gebaute Häuser zu erwerben. Erlaubt bleibt ihnen aber, bis zu 60 Prozent der Wohnungen in neu zu bauenden Mehrfamilienhäusern zu kaufen.
Nur knapp ein Viertel der Neuseeländer besitzt Wohneigentum. Vor etwa 30 Jahren war es noch die Hälfte. Die Quadratmeterpreise für Wohnraum in der Hauptstadt Wellington hatten sich in den vergangenen vier Jahren um 75 Prozent erhöht. Viele asiatische Spekulanten waren im Markt aktiv. (mp)