HELSINKI. Eine Mitarbeiterin der Grünen-Fraktion im finnischen Parlament hat vergeblich versucht, eine Abschiebung in einem Flugzeug zu verhindern. Aino Pennanen weigerte sich am Dienstag, in der Maschine Platz zu nehmen. Sie äußerte ihren Protest auch gegenüber dem Flugkapitän. Erfolglos versuchte sie, weitere Passagiere zum Aufstehen zu bewegen. Die Polizei führte sie ab, woraufhin der Flug mit geringfügiger Verspätung von Helsinki starten konnte, schreibt die finnische Zeitung Helsingin Sanomat.
Pennanen gab an, sie habe sich zu dem Protest entschlossen, als sie sah, wie ein Mann mit Kabelbindern gefesselt in den Flieger gebracht wurde. Als Juristin kenne sie sich mit den rechtlichen Grundlagen von Abschiebungen aus. „Wir haben ein tiefverwurzeltes Problem in unserem System. Deshalb wollte ich dagegen aufstehen und der Person helfen. Es ging nicht um den Flug, es geht um ein Problem in unserem Justizsystem“, betonte sie.
Die Juristin war mit Mann und Kind auf den Weg in den Urlaub. Das Ziel des Finnair-Fluges war Berlin.
Pennanen ahmte Schwedin nach
Selbstgedrehte Filmaufnahmen von dem Vorfall stellte sie auf ihre Facebook-Seite. Der Vorsitzende der finnischen Grünen, Touko Aalto, lobte seine Parteifreundin.
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Der Protest von Pennanen erinnert an einen Vorfall aus der vergangenen Woche. In Schweden hatte eine Studentin durch das gleiche Verhalten eine Abschiebung verhindert. Damals hatten sich Mitreisende mit ihr solidarisiert. Sie filmte ihren Protest ebenfalls und teilte ihn in den sozialen Netzwerken. (ag)