GÖTEBORG. Eine Studentin in Schweden hat die Abschiebung eines Afghanen verhindert. Sie weigerte sich in dem Passagierflugzeug Platz zu nehmen, mit dem der Mann nach Istanbul gebracht werden sollte. Damit verzögerte sie den Start der Maschine. Die junge Frau namens Elin E. filmte den Vorgang mit ihrem Mobiltelefon und veröffentlichte es auf ihrer Facebook-Seite.
Als sie ein Flugbegleiter aufforderte, das Flugzeug zu verlassen und das filmen abzustellen, bekräftigte sie ihre Forderung, den Afghanen nicht nach Istanbul zu fliegen. Laut ihren Angaben solle er von dort weiter nach Afghanistan gebracht werden. Er dürfe nicht abgeschoben werden, da in seiner Heimat Krieg herrsche, erwiderte sie dem Steward.
Studentin protestierte unter Tränen
Auf Kritik von anderen Reisenden betonte sie, es gehe um das Leben des Mannes. Sie protestiere gegen die Abschiebung. „Ich werde die Regeln meines Landes ändern. Es ist nicht richtig, Menschen in die Hölle zu schicken“, entgegnete sie einem anderen Passagier unter Tränen.
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Während des 14 Minuten dauernden Videos begann sie mit anderen Fluggästen über Abschiebungen nach Afghanistan zu reden. Dabei zeigte sie Bilder weiterer Asylbewerber. Nach einigen Minuten begannen sich andere Reisende mit der Schwedin zu solidarisieren, berichten schwedische Medien wie Göteborgs Posten.
„Es werden noch mehr werden“
Schließlich konnte sie gemeinsam mit dem Afghanen das Flugzeug verlassen. Dabei sagte sie: „Es war nur einer aus diesem Flugzeug, aber es werden noch mehr werden.“ Wenig später teilte die Schwedin, bei der es sich um eine angehende Sozialarbeiterin handelt, auf ihrer Facebook-Seite mit, daß die Abschiebung ausgesetzt sei.
Für ihr Verhalten erhielt Elin E. Zuspruch von Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl. Ihr Video wurde innerhalb von 21 Stunden 911.554 mal aufgerufen und 15.479 mal geteilt. (ag)
Eine junge Schwedin hat gestern die Abschiebung eines 52jährigen Aus Göteborg nach #Afghanistan verhindert – indem sie sich weigerte, Platz zu nehmen, bis der Betroffene den Flieger wieder verlassen durfte! Das Geschehen hat sie dabei live dokumentiert: https://t.co/qwZE355HUT
— Pro Asyl (@ProAsyl) 24. Juli 2018