SION. Die Schweizer Nationalratsabgeordnete Silvia Schenker (SP) hat verpflichtende Sexualaufklärungskurse für Einwanderer gefordert. „Es macht keinen Sinn, daß Migranten vom Kanton über die Abfallentsorgung informiert werden, aber nicht über Sexualität“, sagte sie laut einem Bericht der Zeitung 20 Minuten.
Schenker kündigte an, im Frühjahr eine entsprechende Initiative in den Nationalrat einzubringen. Bereits vor zwei Jahren – nach den sexuellen Übergriffen von Migranten in der Kölner Silvesternacht – hatte Schenker entsprechende Kurse gefordert. „Flüchtlinge sollen auf die Schweizer Kultur vorbereitet werden – auch auf den richtigen Umgang mit westlichen Frauen.“
„Warum habe ich am Morgen eine Erektion?“
Widerspruch erhält die Baseler Abgeordnete von den kantonalen Behörden. Die betonen gegenüber der Sonntagszeitung, Sexualität sei Privatsache. Als einziger der 26 Kantone verpflichtete bisher das Wallis Flüchtlinge zu Sexualaufklärungskursen. Laut der Sexualberaterin Jacqueline Fellay-Jordan, die in Sion Einwanderern aus Afghanistan, Syrien, Iran oder Eritrea Sexualkundeunterricht erteilt, ist das Unwissen ihrer Schüler teilweise dramatisch.
Erwachsene Männer stellten dort Fragen wie: „Warum habe ich am Morgen eine Erektion? Wird man vom Küssen schwanger? Kommen meine Kinder behindert zur Welt, wenn ich masturbiere?“ Fellay-Jordan versucht das in ihrem Unterricht zu beantworten. Ihre Schützlinge aus der Ferne dürfen dort den männlichen Körper anhand eines Penismodells entdecken, berichtet sie der Sonntagszeitung.
Zudem erklärt sie, wie Befruchtung geht, wie Babys entstehen und wo die Vagina ist. Die weibliche Lust werde bei einer Stimulation der Klitoris untersucht. „Klar werden einige rot, für die meisten ist es komplettes Neuland, aber wir lachen auch viel“, sagt Fellay-Jordan. (tb)