PARIS. Die Partei von Präsident Emmanuel Macron, La République En Marche, hat bei der französischen Parlamentswahl eine absolute Mehrheit erhalten. Auf die Mitte-Links-Partei entfielen laut einer ersten Prognose des Instituts Ipsos 311 Mandate. Zusammen mit den 44 Mandaten, die die von François Bayrou geführte Zentrumspartei erhält, die mit Macron eine Allianz eingegangen ist, kann der Präsident somit auf 355 Abgeordnete in der Nationalversammlung zählen. Die absolute Mehrheit liegt bei 289 Sitzen. Umfragen nach dem ersten Wahlgang vergangene Woche hatten Macrons Partei 400 bis 450 Sitze vorausgesagt.
Die Republikaner erhalten laut der Prognose 125 Mandate, die Sozialisten 49. Die Bewegung des unterlegenen unabhängigen sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon, La France insoumise, kommt demnach auf 30 Sitze. Besser als in den Umfragen schneidet der Front National ab, der den Berechnungen zufolge auf acht Sitze kommt.
Le Pen gewinnt Parlamentsmandat
Damit verfehlt die Partei von Marine Le Pen allerdings erneut ihr Ziel, eine parlamentarische Gruppe in der Nationalversammlung zu bilden, für die 15 Abgeordnete notwendig gewesen wären. Le Pen gelang es damit erstmals, ihren Wahlkreis Hénin-Beaumont im Norden Frankreichs zu gewinnen und ins Parlament einzuziehen. Die Wahlbeteiligung betrug 42 Prozent. Das ist der niedrigste Wert bei einer Parlamentswahl seit Beginn der Fünften Republik 1958 (tb)