BERLIN. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern Hartz-IV-Leistungen beziehen, ist im vergangenen Jahr auf rund 1,54 Millionen gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von etwa 30.000, wie aus einer Daten-Analyse der Bundestagsabgeordneten der Linkspartei Sabine Zimmermann hervorgeht. Demnach ist rund jedes siebte Kind in Deutschland von Hartz-IV-Leistungen abhängig.
Deutlich höher ist die Zahl in Berlin und Bremen. Dort waren 2015 31,5 Prozent der Kinder betroffen. In Sachsen-Anhalt und in Hamburg war mit 21,8 Prozent und 20,4 Prozent gut jedes fünfte Kind von den Sozialleistungen abhängig. Am wenigsten Kinder betroffen waren Kinder in Bayern mit 6,5 Prozent. Die Auswertung der Daten von der Bundesagentur für Arbeit ergab auch ein starkes Ost-West-Gefälle. Während in Ostdeutschland 20,3 Prozent der unter 15jährigen in Familien lebten, die Hartz-IV beziehen, waren es in Westdeutschland 13 Prozent.
Den stärksten Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete demnach Bremen mit 2,1 Prozentpunkten. In Sachsen und in Brandenburg sanken die Zahlen mit 0,7 Prozentpunkten am stärksten. „In der enormen Anzahl der Hartz-IV-Beziehenden mit Kindern spiegeln sich die in vielen Regionen immer noch angespannte Arbeitsmarktlage mit viel zu wenigen Arbeitsplätzen und Niedriglöhne wider“, sagte Zimmermann. Sie warf der Bundesregierung vor, zu wenig gegen das Problem zu unternehmen. Die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder müßten erhöht werden, forderte die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. (ls)