So lange die Franzosen nicht massenhaft rüberkommen um Salat zu schneiden, Spargel zu stechen, Radieschen rupfen, Erdbeeren pflücken etc. müssen unsere Landwirte auf osteuropäische Erntehelfer zurückgreifen. Vielleicht ticken in Frankreich die Uhren anders oder die französischen Bauern waren warscheinlich noch nicht in der Pfalz. Den bäuerlichen Kleinbetrieb, den es vor 50 Jahren gab, der 2-3 kleine Äcker bewirtschaftete, gibt es nicht mehr. Auch wenn es sich hier in der Pfalz noch um Familienbetriebe handelt, sind es mittlerweile Großbetriebe mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Man hat es ja auch mal mit deutschen Arbeitslosen versucht. Dieses Experiment schlug allerdings fehl. Erstens gab es nicht genug Arbeitslose, die als Erntehelfer bei Wind und Wetter Knochenarbeit machen wollten und zweitens die Hand voll, die kamen, waren nach den ersten Tagen weg. Vielleicht sollten die französischen Bauern mal in die Pfalz kommen und mal schauen, wie es hier zugeht. Außerdem müssen wir ja auch im Winter das überteuerte Gemüse aus Frankreich kaufen. Grund zum Jammern haben sie nicht.

Das sind doch alles Nebenkriegsschauplätze. Mir fällt immer stärker auf, dass Konflikte in der Gesellschaft zunehmend nur noch dort ausgetragen werden, wo man sich das noch TRAUT! Deutsche gehen gewöhnlich nicht mit Messern oder selbstgebastelten Bomben auf ihre Gegner los. Sie prügeln sich gewöhnlich nicht, sonder diskutieren nur ein bisschen rum. Sie telefonieren auch keine gewaltbereiten Horden von 30-40 Kumpels zusammen. Da kann man sich natürlich als großer Widerstandskämpfer fühlen, wenn man ein paar Obstkisten auskippt. Dieser Bauerngrenzkonflikt ist es ja auch, der die Zukunft Europas entscheiden wird, nicht wahr? Und vergessen ist der lachende Dritte! Mir ist das langsam einfach zu blöd.

Die Überschrift erinnert mich an einen alten Witz:
Ein Mantafahrer bremst neben einem Türken, kurbelt die Scheibe runter und fragt: "Wo gehts denn hier nach Aldi?". Sagt der Türke "Das heißt: '…zu Aldi' !" "Was? Schon?"