BERLIN. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Asylbewerbern ein dauerhaftes Bleiberecht zu gewähren, wenn diese eine Ausbildung in Deutschland absolviert haben.
„Wir wollen für Flüchtlinge Praktika erleichtern und die erforderliche Sicherheit schaffen, daß eine begonnene betriebliche Berufsausbildung bis zum Ende durchgeführt werden kann“, sagte Nahles der Nachrichtenagentur dpa. Nach einer erfolgreichen Ausbildung solle dann „jeder dauerhaft in Deutschland bleiben können“.
Nahles reagierte damit auf Forderungen der Wirtschaft, Asylbewerbern den Weg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und es für Firmen einfacher zu machen, diese auszubilden und zu beschäftigen.
Kramer: Asylbewerber zügig in den Arbeitsmarkt integrieren
„Viele Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung zu uns kommen, werden längerfristig oder sogar für immer bleiben“, mahnte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Es sei daher im Interesse aller, alles zu tun, „damit sich diese Menschen zügig in den Arbeitsmarkt integrieren können“. Gerade minderjährige Asylbewerber seien besonderes motiviert, eine Ausbildung zu absolvieren. Gleichzeitig gebe es viele Unternehmen, die „händeringend junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung suchen“.
Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, forderte, Asylbewerbern und Geduldeten, die sich in der Ausbildung befänden, ein Bleiberecht einzuräumen, um ihnen so die Sorge vor einer Abschiebung zu nehmen. Schweitzer hatte bereits in der Vergangenheit mehr Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte sowie die Einrichtung von sogenannten „Welcome-Centern“ in jeder größeren Stadt gefordert. (krk)