BREMEN. Rund zwei Monate nach dem Bremer Predigstreit verzeichnet die St. Martini-Gemeinde von Pastor Olaf Latzel mehr Zulauf. Wie Latzel der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, ist die Zahl der Gottesdienstbesucher von etwa 300 zu Beginn des Jahres auf nun 400 gestiegen.
Er hatte sich am 18. Januar gegen Religionsvermischung und das gemeinsame Gebet von Christen und Muslimen gewandt: „Das ist Sünde, und das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen.“ Zur Frage, ob Christen mitmachen müßten, wenn Muslime sie etwa zum „Zuckerfest“ einladen würden, sagte Latzel: „Nein, da müssen wir ganz sauber bleiben.“ Er mahnte Christen auch, keine Buddha-Statuen in ihren Häusern aufzustellen: „Das ist Götzendienst.“ Ferner kritisierte er die katholische Reliquienverehrung.
Staatsanwaltschaft prüft weiterhin Ermittlungen
„Es gab schon drei, vier Leute, die wegen meiner Predigt ausgetreten sind“, sagte Latzel. Viele neue Besucher kämen aber teilweise von weit her, „weil sie die Botschaft, die in St. Martini gepredigt wird, teilen und uns unterstützen wollen“. Auch die Entwicklung der Zugriffszahlen im Internet sei erfreulich. So seien die Zugriffe auf einen Youtube-Kanal mit den Predigten des Pfarrers von 300 auf 4.000 bis 5.000 in der Woche gestiegen.
Die Staatsanwaltschaft Bremen prüft nach wie vor, ob sie Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung einleitet. Die Bremische Bürgerschaft votierte am 18. Februar mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linkspartei für eine Resolution, in der Latzels Predigt verurteilt wird. Die CDU und die konservative Wählervereinigung „Bürger in Wut“ votierten dagegen. (idea/ho)