BERLIN. Die Publizistin Birgit Kelle hat eine öffentliche Diskussion über Gender Mainstreaming in Deutschland gefordert. Bislang habe es hierzulande keine wirkliche Debatte über die offizielle Einführung der Gender-Ideologie gegeben, kritisierte Kelle im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT.
„Bis heute gibt es keine demokratische Legitimation für ein Projekt, das auf völlige Umgestaltung aller unserer Verhältnisse abzielt. Stattdessen wurde Gender Mainstreaming am Volk vorbei von oben oktroyiert – von der Ebene der Vereinten Nationen aus über die EU und dann die Bundesregierung.“ Würde aber öffentlich in Frage gestellt, ob die Bürger das alles wirklich wollten, würde sich Gender Mainstreaming in kürzester Zeit von selbst erledigen, vermutete die Publizistin.
Gender Mainstreaming dürfe nicht mit Frauenförderung oder Gleichstellung verwechselt werden, betonte Kelle. Dies diente lediglich als Deckmäntelchen, um zu verschleiern, worum es wirklich gehe.
Familie ist Keimzelle der Freiheit
„Denkt man Gender Mainstreaming zu Ende, läuft es auf eine Zerstörung unserer kulturellen Prägung hinaus. Alles, was wir für richtig und normal halten, soll in Frage gestellt werden. Und Gender Mainstreaming will letztlich an unsere Kinder heran“, warnte die Publizistin. Diesen solle beigebracht werden, daß alles möglich sei und nichts mehr gelte.
„Denn wo alles möglich ist – da gilt natürlich keine Moral, keine Kultur, keine Tradition mehr. Auch Familie gilt dann nichts mehr, weil Familie dann alles sein kann.“
Eine stabile Familie sei aber die Keimzelle der Freiheit. „Denn diese Verbindung aus Mann und Frau, aus der ein Kind entsteht, ist die natürlichste Bindung der Welt, die auch ohne Staat, Grundgesetz oder Religion funktioniert. Wird diese Zelle zerstört, entsteht eine Gesellschaft von Individuen, die dann völlig auf Staat und Gesellschaft angewiesen sind.“
Nach ihrem Verkaufserfolg „Dann mach doch die Bluse zu“ 2013 hat Kelle gerade ihr neues Buch „Gender Gaga. Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ veröffentlich. Das Werk sorgte bereits vor Erscheinen für heftige Kontroversen.
> Das ganze Interview mit Birgit Kelle ist in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT (Nr. 12/15) erschienen.