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Trotz Einreiseverbot: „Ehrenmörder“ womöglich wieder in Deutschland

Trotz Einreiseverbot: „Ehrenmörder“ womöglich wieder in Deutschland

Trotz Einreiseverbot: „Ehrenmörder“ womöglich wieder in Deutschland

Hatun Sürücü
Hatun Sürücü
Mordopfer Hatun Sürücü: Ist ihr Mörder und Bruder wieder in Deutschland? Foto: picture alliance / dpa
Trotz Einreiseverbot
 

„Ehrenmörder“ womöglich wieder in Deutschland

Der Mörder und Bruder von Hatun Sürücü ist trotz Einreiseverbots womöglich nach Deutschland zurückgekehrt. Auf seiner Facebook-Seite behauptet er das und verhöhnt den Bundesgrenzschutz (Bundespolizei). Ein Sprecher hält eine Wiedereinreise für unwahrscheinlich, aber theoretisch über ein anderes Land der Europäischen Union für möglich. „Nur Deutschland hält sich penibel an das Schengen-Abkommen.“
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

BERLIN. Der Mörder und Bruder von Hatun Sürücü ist trotz Einreiseverbots womöglich nach Deutschland zurückgekehrt. Auf einem Facebook-Foto, das angeblich in Deutschland aufgenommen wurde, possiert Ayhan Sürücü mit zwei unkenntlich gemachten Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat. Ein Kommentar verhöhnt den Bundesgrenzschutz (Bundespolizei):

„An alle Online-Rambo’s die mich hier beleidigt und beschimpft haben … ihr wolltet mich besuchen???!!! ICH besuche euch!!! Dank der Trottel vom BGS bin ich wieder in Deutschland“, zitiert die BZ von Ayhans Facebook-Seite. Der Sprecher der Bundespolizeidirektion in Berlin, Meik Gauer, äußerte allerdings Zweifel, ob Ayhan tatsächlich wieder zurückgekehrt sei. „Eine Einreise von ihm ist uns nicht bekannt.“

Allerdings sei theoretisch eine Einreise über ein anderes Land der Europäischen Union möglich. „Nur Deutschland hält sich penibel an das Schengen-Abkommen. In anderen Ländern wird da nicht so genau hingeschaut.“ So könne Ayhan beispielsweise über Tschechien nach Deutschland gelangt sein, ohne vorher abgefangen worden zu sein.

Tat schockierte Deutschland

Der damals 18jährige Ayhan hatte 2005 seine Schwester zu einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof gelockt und aus kurzer Distanz mit drei Schüssen ermordet, wofür er zu einer Jugendhaftstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt wurde. Als Mordmotiv galt der Lebensstil der 23jährigen Schwester, die aus einer Zwangsheirat geflüchtet war.

Unmittelbar nach seiner Haftentlassung im Sommer 2014 wurde Ayhan in die Türkei abgeschoben. Dort soll er nach Informationen der BZ einen Imbiß im Süden von Istanbul eröffnet haben. Ayhans ältere Brüder Alpaslan und Mutlu leben gleichfalls in der Türkei. Ein Auslieferungsgesuch wurde seitens der Türkei abgelehnt.

Die Bluttat hatte in Deutschland für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, daß sich türkische Jugendliche in Berlin mit dem Täter solidarisierten. Noch heute gilt Ayhan für viele als Märtyrer, der die „Familienehre“ wiederhergestellt habe. (FA)

Mordopfer Hatun Sürücü: Ist ihr Mörder und Bruder wieder in Deutschland? Foto: picture alliance / dpa
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