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JF-Serie „Schlachtorte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“: Verlustreicher Kampf um Odessa

JF-Serie „Schlachtorte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“: Verlustreicher Kampf um Odessa

JF-Serie „Schlachtorte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“: Verlustreicher Kampf um Odessa

Rotarmisten starten einen Gegenangriff bei Odessa Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images
Rotarmisten starten einen Gegenangriff bei Odessa Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images
Rotarmisten starten einen Gegenangriff bei Odessa Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images
JF-Serie „Schlachtorte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“
 

Verlustreicher Kampf um Odessa

Im Zweiten Weltkrieg war die ukrainische Hafenstadt Odessa das Ziel der mit Deutschland verbündeten Rumänen. Doch die Eroberung der Metropole am Schwarzen Meer gestaltete sich 1941 verlustreich. Der Kampf wurde auch auf See geführt.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Die heute durch den Ukraine-Krieg wieder im Licht der Weltöffentlichkeit stehenden Städte der Ukraine waren bereits im Zweiten Weltkrieg Schauplatz schwerer Kämpfe. So erging es auch Odessa während des Vormarsches der mit Deutschland verbündeten Rumänen in der Sowjetunion 1941.

Rumänien beteiligte sich mit sieben Divisionen und einer Brigade im Sommer 1941 am Unternehmen Barbarossa. Nachdem dessen Truppen zunächst die Provinzen Bessarabien und Nordbukowina besetzt hatten, zogen sie auf Anforderung Hitlers weiter in die Südukraine mit dem Ziel Odessa am Schwarzen Meer.

Zuvor hatte sich Rumänien unter seinem Diktator Ion Antonescu von den Westmächten abgewendet. Denn nur im Deutschen Reich sah man in Bukarest einen starken Verbündeten gegen die Sowjetunion. In diesem Zusammenhang waren deutsche Militärausbilder bereits ins Land gekommen und hatten ihre Arbeit aufgenommen.

Rumänen riegeln Odessa ab

Am 8. August begann die Schlacht um die Hafenstadt Odessa. Zunächst gelang es der 1. Rumänischen Panzerdivision, die Verteidigungslinien der Roten Armee zu durchbrechen und bis in die Randbezirke vorzustoßen. Jedoch erlitt die mit Panzerkampfwagen vom Typ R2 (eine andere Bezeichnung für den Panzer 35 (t)) ausgerüstete Einheit dabei hohe Verluste. Es rächte sich, daß die Panzer oftmals nur unzureichend geschützt oder ganz ohne Infanterie vorgingen.

Zunächst hatten sich die R2-Panzer in den Gefechten mit den Russen in den ersten Kriegswochen bewährt. Doch beim Vorstoß auf Odessa verlor die rumänische Armee zwischen dem 11. und 14. August allein 47 von ihnen. Ohnehin zeigte sich bald, daß der vergleichsweise leicht gepanzerte R2 dem russischen T-34 hoffnungslos unterlegen war. Zudem überforderten ihn die Ansprüche des Einsatzes im Osten, der eine hohe Laufleistung der Maschinen voraussetzte.

Russische T-34 Panzer setzten den Angreifern auch bei Odessa zu Foto: picture alliance/United Archives | 91050/United_Archives/TopFoto
Russische T-34 Panzer setzten den Angreifern auch bei Odessa zu Foto: picture alliance/United Archives | 91050/United_Archives/TopFoto

Dennoch gelang es den Rumänen, Odessa am 13. August von der Landseite aus abzuriegeln. So tobte die Schlacht auch auf See weiter, wo sich Torpedoboote, Zerstörer und Flugzeuge bekämpften.

Partisanen kämpften weiter in Odessa

In den kommenden Wochen konnten die Sowjets durch wiederholte Gegenangriffe die Einheiten der Achsenmächte mehrmals zurückwerfen. Erst der Durchbruch deutscher Truppen auf die Krim unter General Erich von Manstein am 29. September veränderte die Situation in der Südukraine. Denn das veranlaßte die sowjetische Militärführung, Odessa zu räumen, um Soldaten freizumachen für andere Brennpunkte der Front. Bis Mitte Oktober konnten noch 86.000 Rotarmisten evakuiert werden.

So erfolgte die Einnahme Odessas schließlich am 16. Oktober. Der Sieg war teuer erkauft: Die rumänischen Divisionen insgesamt rund 93.000 Mann, wovon 18.000 gefallen waren und 63.000 verwundet wurden. Weitere 11.000 Soldaten galten als vermißt. Demgegenüber stehen 42.000 sowjetische Verluste (17.000 Tote, 25.000 Verwundete).

Die heute wieder umkämpfte Hafenstadt blieb bis April 1944 unter rumänischer Kontrolle. Jedoch gelang es den Besatzern bis dahin nicht, die verbliebenen sowjetischen Partisanen zu besiegen. Im Untergrund des Tunnelsystems leisteten sie weiter Widerstand. Beobachtern des aktuellen Krieges in der Ukraine drängen sich Parallelen zu den Kämpfen um das Asow-Stahlwerk in Mariupol auf.

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Hier finden Sie die weiteren Teile der JF-Serie „Schlachtorte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“:

Erster Teil: Kesselschlacht bei Uman: mit den Verbündeten weiter nach Osten. 

Zweiter Teil: Kampf um Kiew1941: „Stehen, halten und notfalls sterben.“

Dritter Teil: Verlustreicher Kampf um Odessa.

Vierter Teil: Charkow 1942: Stalins Generäle sterben den Soldatentod.

Fünfter Teil: Fall Blau: Die Wehrmacht verkalkuliert sich.

Sechster Teil: Über den Don bis Stalingrad.

Siebter Teil: Charkow 1943: „Das Reich“ schlägt zurück.

Achter Teil: Letzte Schlacht um Charkow: Rückzug trotz Abwehrerfolgen.

Neunter Teil: Krim 1944: Hitlers Haltebefehl kostete Zehntausenden das Leben.

Zehnter Teil: Sommeroffensive 1944 bringt Sowjets die Kontrolle über die Ukraine.

Rotarmisten starten einen Gegenangriff bei Odessa Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images
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