Und wenn noch andere Hintermänner als die bisher vermuteten hinter Ali Agca standen? Bislang wurden nur Feinde der westlichen Zivilisation (also Bulgaren, Sowjets, Iraner) verdächtigt, den Türken zum Attentat beauftragt und ausgerüstet zu haben. Im Reich der Schlapphüte scheint es aber noch ganz andere Kombinationsmöglichkeiten zu geben. Ist es nicht vorstellbar, dass westliche Kreise sich dieses Mannes bedient haben könnten? Etwa deshalb, um dem Papst einen Märtyrerstatus zu verschaffen – wodurch sein Einsatz für die antikommunistische Sache noch glaubwürdiger und überzeugender gestaltet werden konnte? Die Hauptfrage ist dabei: Cui bono? Wem nützt eine solche (Un-)tat am meisten? Vermutlich war von vornherein gar nicht der Tod des Pontifex geplant, weil dieser Tod niemandem genützt hätte. Eine schwere, jedoch heilbare Verletzung des katholischen Religionsführers könnte im Interesse sowohl östlicher, nahöstlicher, aber besonders auch westlicher Dienste gestanden haben.