HEIDELBERG. Die nach dem deutschen Historiker Heinrich von Treitschke benannte Treitschkestraße in Heidelberg wird umbenannt. Der parteilose Oberbürgermeister Eckart Würzner kündigte an, die Straße solle noch in diesem Jahr einen neuen Namen erhalten. Die Grünen, die Grüne Alternative Liste und die Bunte Linke und andere Stadtfraktionen hatten dies in einem Antrag vor einem Jahr gefordert.
Ein bei der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg in Auftrag gegebenes Gutachten riet ebenfalls zur Umbennenung der Straße. Als Grund wurde vor allem Treitschkes Ausspruch „Die Juden sind unser Unglück“ aus dem Jahr 1879 genannt, der später im Nationalsozialismus aufgegriffen wurde.
Straße könnte nach Hannah Arendt benannt werden
Treitschke löste mit dem Aufsatz „Unsere Ansichten“ den so genannten „Berliner Antisemitismusstreit“ aus. Treitschke selbst sah sich nicht als Antisemit, forderte aber die völlige Assimilation der deutschen Juden.
Als neue Namensgeber für die Straße stehen der Journalist Max Oppenheimer, der Publizist Julius Gumbel oder die Philosophin Hannah Arendt zur Debatte. (FA)