MÜNCHEN. Siemens Energy plant laut einem Bericht des US-amerikanischen Wirtschaftsmediums Bloomberg den Abbau von 4.100 Arbeitsplätzen. Betroffen ist die Windturbinensparte Gamesa. Demnach führt das Unternehmen bereits Gespräche mit Arbeitnehmervertretern über strukturelle Veränderungen.
Betroffen seien vor allem die Standorte Deutschland, Dänemark und Spanien. Dort sollen jeweils 370, 550 bzw. 430 Stellen gestrichen werden. Siemens Energy selbst räumte lediglich ein, Verhandlungen über Restrukturierungsmaßnahmen für Gamesa begonnen zu haben. Die Ergebnisse wolle man jedoch erst nach den Gesprächen mit allen Beteiligten bekannt geben. Die Bundesregierung hatte zuletzt 7,5 Milliarden Euro Steuergelder in das Unternehmen gepumpt.
Scholz: Energiewende bringt Wirtschaftswunder
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im März 2023 verkündet, die milliardenschweren Investitionen in den Klimaschutz würden durch Verkehrs- und Energiewende zu Wachstumsraten wie zu Zeiten des Wirtschaftswunders in den 1950er und 1960er Jahren führen.
Stattdessen ist Deutschland unter anderem durch hohe Strompreise zum Schlußlicht der Industrieländer geworden und kann nur noch Minus- oder Nullwachstumsraten vorweisen. Die Deindustrialisierung der traditionellen Branchen sollte durch Milliarden-Subventionen in grüne Unternehmen aufgefangen werden.
Windkraft als riesiger Verlustbringer
Doch nachdem bereits der E-Auto-Absatz massiv eingebrochen ist und zu Arbeitsplatzabbau geführt hat, gerät nun auch Deutschlands Windkraftturbinen-Marktführer Siemens Energy ins Schlingern. Gamesa ist schon länger ein riesiger Verlustbringer. Die Mängel bei den Windturbinen haben zu einem Minus in Milliardenhöhe geführt.
Das einbrechende Windkraft-Geschäft mit Anlagen auf Feldern und in abgeholzten Wäldern („Onshore“) soll sich nun nur noch auf Deutschland und die USA konzentrieren. Global hofft Siemens Energy nun darauf, von einer wachsenden Nachfrage nach Turbinen im Meer („Offshore“) zu profitieren. (fh)