DRESDEN. Das geplante Rentenpaket II der Bundesregierung wird die jüngere Generation überdurchschnittlich belasten. Bereits bei einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent würden alle Berufseinsteiger sowie heutige Arbeitnehmer unter 26 Jahren zu den Verlierern der Reform gehören, wie aus einer neuen Berechnung des ifo-Instituts hervorgeht. „Ihre zusätzlichen Beitragszahlungen übersteigen ihre zusätzlichen Rentenansprüche“, sagte Forscher Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Dresdner Niederlassung.
Dagegen profitierten ältere Jahrgänge, vor allem jene, die derzeit 58 Jahre alt sind. „Für ältere Personen reduziert sich der Vorteil wieder, weil diese wegen der auch im geltenden Recht nur allmählich eintretenden Absenkung des Rentenniveaus nur wenig zusätzliche Rentenzahlungen erwarten können“, heißt es in der Studie.
Ampel-Rentenpaket sieht steigende Beiträge vor
Die Ampel-Koalition plant, das Rentenniveau bis 2040 auf 48 Prozent des Durchschnittsgehalts zu stabilisieren. Dafür sollen die Beiträge von derzeit 18,6 Prozent auf mindestens 22,3 Prozent im Jahr 2035 ansteigen. Im selben Jahr will die Bundesregierung auch zusätzliche sieben Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zur Rentenfinanzierung sicherstellen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei der Vorstellung der Reform im März betont, Rentenkürzungen kämen für ihn nicht in Betracht. „Für mich ist das eine Frage des Anstands und des Respekts.“ Bei der gewonnenen Bundestagswahl 2021 bekamen die Sozialdemokraten in den Altersgruppen ab 60 Jahren die höchsten Stimmenanteile. (kuk)