Nexat, ein niedersächsischer Landtechnik-Hersteller auf der Überholspur: Das weltweit einzige ganzheitliche Pflanzenproduktionssystem soll Herausforderungen der Zukunft in technischer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht beantworten. Gelingt der Durchbruch?
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Ich frage mich, was ein Landwirt, der keine quadratkilometergroße Felder hat, mit solchen Maschinen anfangen soll. Auf Luftbildern ist auch heute noch klar die einstige Zonengrenze erkennbar. Im Westen kleine Felder, im Osten riesige.
Aber was rede ich, ich bin ja kein Landwirt und kann das sicher gar nicht richtig beurteilen. Nur kann ich mir nicht vorstellen, daß diese Riesenfelder irgendwie gut für Umwelt, Nachhaltigkeit und sowas alles sind.
„irgendwie gut für Umwelt, Nachhaltigkeit und sowas alles“
Genau in diesem Punkt will auch bei mir, als jemand, der sich wegen der fortschreitenden Natur-Vernichtung Sorgen macht, keine Begeisterung aufkommen.
Als Ingenieur finde ich das mit dem elektrischen Wide-Span-Wechselträgerfahrzeug erst mal gut. So als technisches Spielzeug. Und dann auch noch elektrisch. Denn die Zukunft ist elektrisch. Weil Kohle/Öl/Gas eines Tages alle sein wird. Weil die Erdbevölkerung unaufhaltsam -jedenfalls allem Anschein nach- wächst und die Kohle/Öl/Gas-Energie zum Überleben einfach braucht. „Wir m ü s s e n ran an die Kohle, oder wir werden alle sterben“, werden sie dereinst mal rufen. Und sich auf die Straßen kleben …
Aber wie soll das der Natur-Vernichtung entgegenwirken?
„zum einen ressourcenschonend und nachhaltig, zum anderen aber auch effizient und wirtschaftlich ist“
Ja, „effizient und wirtschaftlich“, das glaube ich schon. Özdmir wird sagen: „Wir Grünen haben recht. Man muß den Bauern nur die Steuerprivilegien streichen, und schon entwickeln sie eine Effizienzsteigerung, durch die sie trotzdem nicht insolvent werden“.
Aber „ressourcenschonend und nachhaltig“?
Es ist ein klassischer Zielkonflikt. Die „Buntheit und Vielfalt“, also Unkraut und Bewuchs unter den Nutzpflanzen verringern ihre Wuchsstärke und übertragen Krankheiten. Monokulturen sind deshalb deutlich ertragreicher und benötigen weniger Pflanzenschutz.
Effizienz in der Landwirtschaft bedeutet also Monokultur. Und damit, so wie in der Industrie, wenn es weltweit einer macht, dann hängt er alle anderen ab. Früher oder später können die, die es nicht machen, nicht mehr mithalten. Bei gigantischen flachen Feldern wie im Bild würde ein Stationärsystem noch mehr Sinn machen.
Da gibt es keine alleinseeligmachende Lösung. Bei Flächen die sich selbst überlassen werden entsteht auch keine „Vielfalt“, es setzt sich der stärkste Spieler durch (EU-„Lösung“). Wenn man wie in Dänemark die Düngung verbietet, hat der Weizen so wenig Proteine, dass er nicht einmal mehr verfüttert werden darf. Der Anbau von landwirtschaftlichem Müll, bestenfalls für die Verbrennung tauglich, lohnt nur bei fetter Subvention.
Ein vernetztes, komplexes Thema. Bildungsversager und Schulabbrecher haben mit ihrem Halb- und Google-Wissen dafür keine Lösung, auch wenn sie sie noch so laut rausbrüllen.
„Innovation ist die älteste Tradition der Evolution“
Ich, als Ingenieur, würde da etwas mehr auf dem Teppich bleiben und eher sagen: Wurzel und Wesen aller Evolution ist ein uneinsehbares Geflecht von Irrwegen.
Survival of the Fittest. Was fit ist, darüber entscheidet die Realität (die Natur) und nicht Hoffnung und Glaube.
Hoffen und T u n ist natürlich die Voraussetzung von Bewegung. Und Glaube und Euphorie stärken die Triebkraft.
Gibt es noch grüne Nachrichten, die keine Narreteien sind? Man kann es fast nicht glauben.
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