FREIBURG. Die EU-Finanzhilfen der vergangenen Jahre könnten die deutschen Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Insgesamt haftet die Bundesrepublik derzeit für mehr als 92 Milliarden Euro, berichtet das Freiburger „Centrum für Europäische Politik“. Basis der Studie ist die Umverteilung – insbesondere jene im Zuge der Euro-Krise – zwischen 2008 und 2015.
Größter Profiteur ist mit rund 340 Milliarden Euro Griechenland. Danach folgen Portugal (47 Milliarden Euro), Irland (32 Milliarden Euro) und Zypern (5,6 Milliarden Euro). Die größten Haftungsrisiken tragen demnach private Gläubiger mit 133,8 Milliarden Euro. Nach Deutschland sind hier vor allem Frankreich (rund 70 Milliarden Euro) und Italien (61 Milliarden Euro) betroffen.
Bundesbürger haften pro Kopf mit mehr als tausend Euro
„Auch pro Einwohner wird Griechenland durch Zinsvorteile aus den Finanzhilfen mit 30.874 Euro am stärksten entlastet. Es folgen mit weitem Abstand Irland mit 7.121 Euro, Zypern mit 6.740 Euro und Portugal mit 4.517 Euro“, teilte das Institut mit. Deutschland ist hier pro Kopf mit 1.152 Euro in der Verantwortung.
Die Wissenschaftler ermittelten dabei unter anderem die Zinsvorteile, die Griechenland und andere Staaten erhielten, indem sie günstige Kredite von der EU bekamen. Auch die Ausfallrisiken sind eingerechnet. (ho)