BERLIN. Der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, hat sich für eine Anhebung des Renteneintrittsalters ausgesprochen. „Es wäre eine ehrliche Aussage, daß wir das Renteneintrittsalter mit der höheren Lebenserwartung in der Zukunft eher auf 70 Jahre erhöhen müssen“, sagte er der Rheinischen Post.
Die Einführung der Rente mit 63 bezeichnete Steiger als einen Fehler. Dadurch seien Hunderttausende Fachkräfte vorzeitig in den Ruhestand geschickt worden, monierte der CDU-Politiker. „Wir müssen mit der Flexi-Rente einen Anreiz schaffen, freiwillig länger zu arbeiten. Dafür sollen die Arbeitgeberanteile zur Renten- und Arbeitslosenversicherung als Bonus auf das Einkommen der Arbeitnehmer oben drauf ausgezahlt werden.“
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, eine Anhebung des Rentenalters ins Spiel gebracht. „Traditionell galt das Lebensalter minus 15 Jahre als angemessenes Renteneintrittsalter. Die Rente mit 65 bis 67 paßt heute dazu.“ Wenn die Lebenserwartung jedoch weiter steige, könne die Grenze weiter angehoben werden. „Wenn Menschen eines Tages hundert werden, würde sich rein theoretisch ein Renteneintrittsalter von 85 Jahren ergeben“, sagte der BDI-Chef der Wirtschaftswoche. (ho)