Katrin Göring-Eckardt tröstet weinende Immigrantenkinder auf Lesbos, die sich „einfach nur irgendwo festhalten“ wollen, und sei es an einer gramvoll dreinblickenden Grünen- und Kirchentagsfunktionärin. Katrin Göring-Eckardt muß da selber weinen und postet prompt Agenturfotos von sich mit tränenverzerrtem Gesicht in Schmerzensmutterpose. Wo derzeit die Fraktionsvorsitzende der Grünen auftaucht, fließt die Betroffenheit so dick und klebrig aus den Bildschirmen, daß es sogar eingefleischten Gutmenschen peinlich wird.
Nicht so der Spitzengrünen Göring-Eckardt. Wer im Moralisier-Geschäft ganz nach oben will, muß komplette Schamfreiheit quasi als Grundvoraussetzung mitbringen. Und darf vor allem keine Skrupel haben, alles, was in der Welt so geschieht, munter immer nur auf sich selbst zu beziehen.
Als Kontrolleure der Regierung sind die Grünen Totalversager
An Asylmigranten interessiert sie deshalb einzig und allein, wie sie sie als Staffage für die eigene Selbstdarstellung und emotionale Kulisse für ideologische Maximalforderungen mißbrauchen kann. Die Bundesregierung steht ratlos vor einer nie dagewesenen Invasion illegaler Immigranten, und der Führerin einer Oppositionsfraktion fällt nichts anderes ein, als ihr vorzuhalten, nicht schnell und gründlich genug zu kapitulieren: Als Kontrolleure der Regierung sind die Grünen Totalversager.
Gedeihen kann solch „dämlicher Kitsch“, die „Mischung aus Tchibo-Werbung und dem eingebauten ‚Wort zum Sonntag’“, die Ex-Parteigenossin Jutta Ditfurth den Grünen schon vor Jahren bescheinigte, nur in den abgehobenen Höhen eines Biotops totaler Verantwortungslosigkeit. Wer die Folgen des eigenen Plapperns selbst nicht zu spüren bekommt, der sägt im Wohlgefühl der eigenen moralischen Unfehlbarkeit lustvoll am Wohlstandsast, auf dem er selber sitzt.
Moralischer Überbietungswettbewerb
Wenn ein Grüner dagegen die Einwandererströme nicht nur als Folie für theatralische Fototermine und moralische Überbietungswettbewerbe betrachtet, sondern sich selbst tagtäglich mit den Auswirkungen herumschlagen muß, kommt er eher zu Schlußfolgerungen wie der grüne Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer, der die Belastungsgrenze überschritten sieht und sich deshalb für eine Beschränkung des Asylbewerber-Zuzugs ausspricht. Dafür will ihn die „Grüne Jugend“ gleich aus der Partei werfen. Nein, mit den Grünen läßt sich wirklich kein Staat machen. Nur auflösen.