BRATISLAVA. „Die deutsche Mannschaft hat einfach kein Schwein gehabt“. So läßt sich schon vorab die U21-Europameisterschaft in der Slowakei zusammenfassen. Die DFB-Kicker verzichten während des Turniers nämlich konsequent auf Schweinefleisch.  

Wie Mannschaftskoch Andre Göldner gegenüber der Bild-Zeitung erklärte, komme das Fleisch „aus Gründen der Qualität, aber auch aufgrund gesellschaftlicher und religiöser Hintergründe“ grundsätzlich nicht auf den Tisch. 

Der Verzicht auf Schweineschnitzel, Schweinsbraten und ähnliche Gerichte sei laut Göldner nicht nur eine Frage der Ernährung, sondern auch eine bewußte Rücksichtnahme auf die Zusammensetzung der jungen Mannschaft. Dem hohen Anteil an Moslems im Team wird stattdessen Rind, Kalb, und Pute serviert. Auch Fast Food, Fertigsoßen wie Ketchup oder Mayonnaise sowie frittierte Speisen wie Pommes sind tabu. 

Statt Schweinefleisch gibt es Nudeln

Die tägliche Verpflegung der Spieler bestehe laut Göldner aus drei bis vier Mahlzeiten, wobei Pasta in unterschiedlichen Varianten eine zentrale Rolle spiele. Der Nudelverbrauch liege bei fünf bis sieben Kilogramm täglich. „Die Jungs haben da Freude dran“, so der Küchenchef. 

Laut Göldner sei bislang keine Beschwerde über das Speiseangebot eingegangen. Spieler wie Max Rosenfelder (SC Freiburg) oder Caspar Jander (1. FC Nürnberg) äußerten sich öffentlich lobend über die Qualität der Verpflegung im DFB-Quartier. Der Koch war zuvor bereits für die Frauen-Nationalmannschaft tätig und stellte Unterschiede im Eßverhalten fest. Frauen würden in der Regel kleinere Portionen zu sich nehmen und sich leichter ernähren (rr)