MÜNCHEN. Terror in der Münchner Innenstadt. Donnerstag vormittag ist ein 24jähriger Asylbewerber aus Afghanistan mit einem Auto in eine Gruppe von Teilnehmern an einem Verdi-Streik gefahren. Laut der Münchner Feuerwehr gibt es mindestens zehn Schwerstverletzte und elf Schwerverletzte. Der Bayerische Rundfunk berichtet, daß eine Person reanimiert worden sei. Dabei handele es sich laut Berichten um ein Kind. Zuvor hatte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bestätigt, daß Kinder unter den Verletzten seien. Er äußerte sich „tief erschüttert“ über den Vorfall.
Hier sieht man die Festnahme des Täters #münchen pic.twitter.com/hGTYZjqncZ
— Anabel Schunke (@ainyrockstar) February 13, 2025
Die Polizei erklärte, den Fahrzeugführer vor Ort „gesichert“ zu haben. Von ihm gehe keine weitere Gefahr aus. Auf einem Video ist zu sehen, wie Beamte den auf dem Boden liegenden Afghanen, der bislang nur durch Drogen- und Diebstahlsdelikten auffällig war, sichern.
Was bislang über den Täter bekannt ist
Wie der Spiegel berichtet, handelt es sich bei dem Täter um Farhad N. Der Afghane ist 2001 in Kabul geboren und seit 2016 in Deutschland. Er soll vor der Tat islamistische Posts abgesetzt haben. Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) bestätigte, daß der Asylantrag des Mannes abgelehnt wurde, er aber eine Duldung erhielt.
Es sei außerdem bekannt, daß der Mann „nach gegenwärtigem Stand mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen“ sei. Einen Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz gibt es laut Hermann nicht. Er bedankte er sich bei der Polizei. „Das rasche Eingreifen der Polizei hat sicherlich verhindert, daß es zu weiteren Gefährdungen und Verletzungen gekommen ist.“
Söder spricht von Attentat: „Es reicht einfach“
Die Verletzten werden derzeit in mehreren Krankenhäusern in und um München versorgt. Unter ihnen sind auch viele Mitarbeiter der Münchner Stadtverwaltung. Das bestätigte Münchens zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). Es seien „Menschen, die sich täglich darum kümmern, daß unsere Stadt funktioniert – ob in den Kitas oder der Müllabfuhr“. Etliche der Teilnehmer hätten ihre Kinder dabei gehabt. „Das macht die Tat umso abscheulicher“, wird er im BR zitiert.
In einer ersten Stellungnahme am Tatort sprach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittag von einem Attentat. Es schmerze, wenn man als Ministerpräsident innerhalb kurzer Zeit zwei solche Taten betrauern muß, zunächst in Aschaffenburg und nun in München. „Es reicht einfach“, sagte Söder. Der Anschlag zeige, daß sich in Deutschland etwas ändern muß. „Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen.“ Bei dem Täter von Aschaffenburg handelte es sich ebenfalls um einen Afghanen, dessen Asylantrag abgelehnt worden war. (rr)